Die italienische Regierung plant eine Teilprivatisierung mehrerer Staatsunternehmen. Es werde angestrebt, im kommenden Jahr jeweils 40 Prozent der Anteile an der Post und der Staatsbahn zu verkaufen, sagte Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan der Zeitung «Il Messaggero» (Mittwochsausgabe).
Auch sollten 49 Prozent an der Flugsicherungs-Gesellschaft Enav veräussert werden. Rom erwägt ausserdem, sich von Anteilen am Energiekonzern Enel zu trennen.
Die Regierung hoffe, durch die Verkäufe insgesamt zehn Milliarden Euro einzunehmen, sagte Padoan. «Natürlich müssen wir die Marktentwicklung bedenken, aber wir sind zuversichtlich.»
Die Marktlage sei bislang für den Staat «unvorteilhaft» gewesen, sagte der Wirtschaftsminister mit Blick auf das ablaufende Jahr. Die Entwicklung der staatlichen Werft Fincantieri und des Telekommunikationsunternehmens Rai Way seien hingegen «sehr zufriedenstellend».
Italiens Regierungschef Matteo Renzi hatte angekündigt, die Schulden seines Landes abzubauen. Schon Renzis Vorgänger Enrico Letta hatte 2013 umfangreiche Privatisierungsprogramme beschlossen, aber wegen der vorherrschenden Marktbedingungen nur zum Teil umgesetzt.