Italiens Regierungschef sieht guten Zeitpunkt für Abkommen mit Bern

Italiens neuer Regierungschef Enrico Letta sieht den Zeitpunkt gekommen, um mit der Schweiz die Verhandlungen für ein Steuerabkommen abzuschliessen. Die Bedingungen seien vorhanden für ein «positives und vorteilhaftes» Abkommen.

Letta: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" (Bild: sda)

Italiens neuer Regierungschef Enrico Letta sieht den Zeitpunkt gekommen, um mit der Schweiz die Verhandlungen für ein Steuerabkommen abzuschliessen. Die Bedingungen seien vorhanden für ein «positives und vorteilhaftes» Abkommen.

Jetzt sei ein «guter Zeitpunkt» für den Versuch einer Einigung. Italien jedenfalls sei gewillt dazu, sagte Letta am Donnerstag vor den Medien in Rom. «Wenn nicht jetzt, wann dann?», sagte er laut Berichten von italienischen Nachrichtenagenturen. Das Thema werde «demnächst» angepackt.

Aus Schweizer Sicht spreche nichts dagegen, die Verhandlungen rasch wieder aufzunehmen, sagte das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Ein konkreter Zeitplan sei bisher jedoch noch nicht festgelegt worden.

Widmer-Schlumpf: Inkrafttreten nicht vor 2015

Mit Italien und Griechenland hat Bern Verhandlungen aufgenommen für ein Abgeltungssteuer-Abkommen. Damit sollen unversteuerte Gelder auf Schweizer Konten regularisiert werden. Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf hatte im vergangenen Februar zu den Gesprächen mit Italien gesagt, sie glaube nicht, dass ein Abkommen mit Rom vor 2015 in Kraft treten könne.

Mit Grossbritannien und Österreich sind Abgeltungssteuer-Abkommen in Kraft. Mit Deutschland scheiterte das ausgehandelte Abkommen am Widerstand in der Länderkammer (Bundesrat).

Nächster Artikel