Ivanovic schiesst Chelsea in der 93. Minute zum Titel

Als alles schon mit einer Verlängerung rechnete, entschied Chelsea-Verteidiger Branislav Ivanovic mit seinem Kopftor in der 93. Minute den Final in der Europa League. Die Londoner gewannen 2:1 gegen Benfica Lissabon.

Geschafft! Die Chelsea-Spieler liegen sich in den Armen. (Bild: Si)

Als alles schon mit einer Verlängerung rechnete, entschied Chelsea-Verteidiger Branislav Ivanovic mit seinem Kopftor in der 93. Minute den Final in der Europa League. Die Londoner gewannen 2:1 gegen Benfica Lissabon.

Der FC Chelsea holt sich die Europa-League-Trophäe. Die Londoner gewannen mit 2:1. Die Niederlage ist ganz, ganz bitter für den Gegner: Benfica Lissabon verlor in den vergangenen vier Tagen gleich zwei Möglichkeiten zu einem Titelgewinn. Am Samstag in der Nachspielzeit beim 1:2 gegen Porto wurde praktisch mit der ersten Saisonniederlage die Meisterschaft vergeigt, nun wurde ebenfalls in der Nachspielzeit die Chance auf den ersten europäischen Titel seit 1962 vergeben.

Für Chelsea, das sich im Halbfinal gegen Basel durchgesetzt hat, ist damit die Saison doch noch akzeptabel zu Ende gegangen. Der scheidende Trainer Rafael Benitez hat seinen Auftrag erfüllt: Mindestens ein Titel und die direkte Qualifikation für die Champions League. Und die dürfte der Dritte der Premier League am Sonntag gegen Everton nicht mehr verspielen.

Terry verpasst auch dieses Finale

Einen Dämpfer gabs für Chelsea schon vor dem Spiel: Nicht nur die Ideen des belgischen Ballkünstlers Eden Hazard (Oberschenkelverletzung) fehlte den Engländern, sondern auch der verletzte John Terry. Bitter für den Verteidiger, der im Final 2008 im entscheidenden Penaltyschiessen gegen Manchester United nur den Pfosten traf und vor einem Jahr in München beim Sieg gegen die Bayern gesperrt zuschauen musste.

In Amsterdam war es zuerst Benfica Lissabon, welches dem Spiel den Stempel aufdrückte. Doch im Abschluss waren die Portugiesen, die nur mit einem echten Einheimischen (Almeida) in der Startformation antraten, zu wenig konsequent. Ihr Torhüter Arthur musste erstmals nach über 20 Minuten bei einem Freistoss von Mata eingreifen. Die grösste Chance in der ersten Hälfte besass dennoch Chelsea: In der 38. Minute konnte Arthur nur mit viel Glück einen Flatterball von Frank Lampard zum Eckball ablenken.

Das bessere Team ging leer aus

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war Benfica das aktivere Team und jubelte nach 51 Minuten über die 1:0-Führung. Doch Schiedsrichter Björn Kuipers annullierte den Treffer wegen eines sehr knappen Offsides. In der 59. Minute jubelte dafür Chelsea: Fernando Torres enteilte von der Mittellinie der gesamten Abwehr, umdribbelte auch noch Hüter Arthur und schon zur Führung ein.

Diese hielt allerdings nur knapp zehn Minuten: Da leistete sich Azpilicueta ein dummes Hands im Strafraum, Schiri Kuipers pfiff Elfmeter, Benficas 1,93-m-Riese Cardozo verwandelte souverän zum 1:1. Den Siegtreffer in der regulären Spielzeit verpasste zuerst Frank Lampard mit einem Lattenknaller in der 88. Minute. Doch dann kam die 93. Minute mit dem letzten Eckball: Branislav Ivanovic stand goldrichtig und köpfelte zum 2:1-Siegtor ein.

Benfica Lissabon – Chelsea 1:2 (0:0)

ArenA, Amsterdam. – 48’000 Zuschauer. – SR Kuipers (Ho). – Tore: 60. Torres 0:1. 68. Cardozo (Handspenalty) 1:1. 93. Ivanovic 1:2.

Benfica Lissabon: Artur; André Almeida, Luisão, Garay (78. Jardel), Melgarejo (66. John); Perez, Matic, Rodrigo (66. Lima); Gaitan, Oscar Cardozo, Salvio.

Chelsea: Cech; Azpilicueta, Ivanovic, Cahill, Ashley Cole; Lampard, David Luiz; Ramires, Juan Mata, Oscar; Torres.

Bemerkungen: Benfica Lissabon ohne Maxi Pereira (gesperrt), Chelsea ohne Terry und Hazard (beide verletzt) sowie Demba Ba (nicht spielberechtigt). 51. Tor von Cardozo wegen Offside annulliert. 88. Lattenschuss von Lampard. Verwarnungen: 14. Oscar (Foul). 45. Garay (Foul). 61. Luisão (Foul).

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