IWF korrigiert Prognosen für zahlreiche Länder nach unten

Die erhoffte Erholung der Weltwirtschaft verliert nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) an Schwung. Für zahlreiche Länder nahm der Fonds seine Wachstumsprognosen teils deutlich zurück. Davon betroffen sind Deutschland, die USA und China.

Die IWF-Prognose für Konjunkturmotor China zeigt nach unten (Bild: sda)

Die erhoffte Erholung der Weltwirtschaft verliert nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) an Schwung. Für zahlreiche Länder nahm der Fonds seine Wachstumsprognosen teils deutlich zurück. Davon betroffen sind Deutschland, die USA und China.

Die Ursachen reichen von der unerwartet heftigen Rezession im Euro-Raum bis zur Nachfrageschwäche in wichtigen Schwellenländern. Hinzu kommen als neue Risiken Unsicherheiten über den Zeitpunkt und die Folgen eines Ausstiegs aus der extrem lockeren Geldpolitik der vergangenen Jahre.

Die US-Notenbank Fed hatte einen «Exit» zuletzt unter bestimmten Bedingungen angekündigt; für die Europäische Zentralbank ist er eigenen Angaben zufolge noch weit entfernt.

Neue Risiken

Die Weltwirtschaft wird dem IWF-Bericht zufolge in diesem Jahr um 3,1 Prozent und im nächsten Jahr um 3,8 Prozent wachsen – etwas weniger als im April geschätzt.

«Während alte Risiken fortbestehen, sind neue hinzugekommen», heisst es in dem Bericht mit dem Titel «Wachsende Schmerzen».

Dazu gehöre etwa eine dauerhafte Verlangsamung des Wachstumstempos in den Schwellenländern. Ein Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik in den USA könnte gerade für die Schwellenländer und ihre Märkte negative Folgen haben. Insgesamt bestimmten Abwärtsrisiken die aktuelle Konjunktureinschätzung.

Appell an die Politik

Angesichts der Risiken sieht der IWF die Politik in der Pflicht: «Mehr weltwirtschaftliches Wachstum wird zusätzliches politisches Handeln nötig machen.» Die Industrieländer sollten entsprechend eine wachstumsfördernde Politik betreiben, allerdings kombiniert mit Reformen und einer glaubwürdigen Strategie zur mittelfristigen Konsolidierung der Haushalte.

Die lockere Geldpolitik sollte vorerst beibehalten werden. Jede Form des Ausstiegs müsse klar kommuniziert werden, um Marktturbulenzen zu verhindern.

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