Der Stab des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die Aufnahme der chinesischen Währung Renminbi (RMB) in dessen Währungskorb vorgeschlagen. Das teilte IWF-Chefin Christine Lagarde am Freitagabend in Washington mit.
Die Experten ihrer Institution seien zu dem Ergebnis gekommen, dass Chinas Währung die Bedingungen erfülle, um als fünfte Währung nach dem US-Dollar, dem japanischen Yen, dem Euro und dem britischen Pfund Teil des Währungskorbes zu werden. «Ich unterstützte diesen Befund», erklärte Lagarde.
Die Entscheidung liege nun beim Exekutivrat des Fonds. Dieser werde unter ihrem Vorsitz am 30. November zusammentreten und über die Empfehlung beraten. Dass der Renminbi eine weltweit wichtige Exportwährung ist, eines der Kriterien für die Aufnahme in den Währungskorb, ist schon seit längerem unumstritten.
Der IWF-Stab vertrat nach den Worten von Lagarde daneben aber auch die Auffassung, dass Chinas Währung das Kriterium der freien Verwendbarkeit erfülle, das heisst, für internationale Transaktionen und an den wichtigen Devisenmärkten weithin genutzt wird. Zudem wird den Behörden Chinas bescheinigt, dass sie alle noch im Juli angemahnten offenen praktischen Punkte abgearbeitet hätten.
Der Währungskorb des IWF stellt die Werte-Grundlage für die Kunstwährung des Fonds, die Sonderziehungsrechte (SZR), dar. In denen werden die Beiträge der IWF-Mitglieder (Quoten), wie auch ihre Kreditmöglichkeiten beim Fonds bemessen. Mit der Aufnahme in den Währungskorb würde Chinas Währung einen entscheidenden Schritt hin zu einer Welt-Reservewährung machen. Zudem ist damit ein erheblicher Prestigezuwachs für das Land verbunden.