IWF verweigert Kredit für palästinensische Autonomiebehörde

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Israel einen Kredit in der Höhe von einer Milliarde Dollar verweigert. Das Geld wäre für die in finanziellen Schwierigkeiten steckende palästinensische Autonomiebehörde gewesen.

IWF-Chefin Christine Lagarde (Archiv) (Bild: sda)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Israel einen Kredit in der Höhe von einer Milliarde Dollar verweigert. Das Geld wäre für die in finanziellen Schwierigkeiten steckende palästinensische Autonomiebehörde gewesen.

Der Gouverneur der israelischen Zentralbank, Stanley Fisher, habe den Kredit Mitte April beim IWF in Washington beantragt, berichtete die Zeitung „Haaretz“ am Montag. Demnach bat die Autonomiebehörde Israel, den Antrag für sie zu stellen, da sie selbst kein Staat ist und damit keinen Zugang zu IWF-Krediten hat.

Laut dem Zeitungsbericht wies der IWF den Antrag aber ab, da er durch die Erteilung eines Kredits an eine nicht-staatliche Institution keinen Präzedenzfall schaffen wollte. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter bestätigte auf Anfrage die Angaben der Zeitung.

Dem Bericht zufolge stellte Fisher den Antrag beim IWF nach einem Gespräch mit dem palästinensischen Regierungschef Salam Fajjad und mit der Zustimmung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Pleite befürchtet

Netanjahu habe aus Sorge um die Auswirkungen auf die Sicherheitslage im Westjordanland mit den Hilfen die Pleite der Autonomiebehörde verhindern wollen, schrieb „Haaretz“.

Der palästinensische Arbeitsminister Ahmed Madschdalani hatte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gesagt, die Autonomiebehörde befinde sich in der „schwersten Finanzkrise“ seit ihrer Gründung 1994. Sollten die arabischen Staaten ihre Zahlungsversprechen nicht einhalten, könne die Autonomiebehörde im Juli ihre Angestellten nicht mehr bezahlen.

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