IWF will offenbar griechischen Sanierungsplan ändern

Der Internationale Währungsfonds (IWF) glaubt laut einem Medienbericht nicht mehr, dass Griechenland mit der bisherigen Strategie auf die Beine kommen kann. Der IWF wolle deswegen die Eckpunkte des Sanierungsprogrammes ändern, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Sonntag unter Berufung auf einen internen Vermerk.

IWF-Chefin Christine Lagarde (Archiv) (Bild: sda)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) glaubt laut einem Medienbericht nicht mehr, dass Griechenland mit der bisherigen Strategie auf die Beine kommen kann. Der IWF wolle deswegen die Eckpunkte des Sanierungsprogrammes ändern, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Sonntag unter Berufung auf einen internen Vermerk.

Demnach müssten die Griechen entweder mehr sparen, die privaten Gläubiger auf mehr Forderungen verzichten oder die staatlichen Kreditgeber mehr Geld bereitstellen. Die Gläubigergruppe aus IWF, Europäischer Zentralbank (EZB) und EU-Kommission reist Ende der neuen Woche wieder nach Athen, um über die Reformen in Griechenland zu verhandeln.

Die Regierung von Ministerpräsident Lukas Papademos hofft auf ein neues Rettungspaket mit einem Volumen von 130 Mrd. Euro. Ein wichtiger Bestandteil des Planes ist, dass private Gläubiger wie Banken, Versicherungen oder Fonds auf 50 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Die Einzelheiten sind noch nicht geklärt.

Deutsche-Bank -Chef Josef Ackermann hatte im Dezember von stockenden Verhandlungen berichtet, weil die griechische Regierung einen noch höheren Verzicht anstrebe. Die Gespräche sollen im Januar abgeschlossen werden.

Schuldenberg

Mit dem Forderungsverzicht soll die Schuldenquote Griechenlands auf 120 Prozent im Vergleich zur Wirtschaftskraft gesenkt werden. Ohne diesen Schritt würde die Schuldenlast nach einer EU-Prognose in diesem Jahr auf fast 200 Prozent steigen.

Weil die Wirtschaft stärker schrumpft als befürchtet, gibt es immer mehr Zweifel, ob die bisherigen Pläne ausreichen. So sprach Ackermann im Dezember von einem „Tropfen auf den heissen Stein“ und forderte, dass sich auch öffentliche Gläubiger – also Staaten wie Deutschland – beteiligen müssten.

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