Basel-Stadt soll vier Millionen Franken an den Abbruch des alten Biozentrums der Universität Basel beisteuern. Der Grosse Rat hat dieses partnerschaftliche Geschäft fast einstimmig gutgeheissen, obwohl im Baselbiet eine Kommission dagegen ist.
Die Abbruchkosten sind Teil eines Gesamtpaketes zum schon lange aufgegleisten Neubau des Biozentrums, das die beiden Regierungen anderthalb Jahre lang ausgehandelt hatten. Der Baselbieter Anteil ist bei maximal vier Millionen Franken plafoniert; allfällige Mehrkosten etwa wegen einer Altlastsanierung trüge Basel-Stadt allein.
Ende Oktober jedoch hatte die Finanzkommission (Fiko) des Baselbieter Landrats mit 7 gegen 6 Stimmen die Baselbieter Hälfte der Abbruchkosten abgelehnt – das Landratsplenum entscheidet am Donnerstag. Für die Fiko ist der Kompromiss einseitig zu Gunsten des Stadtkantons, die Baselbieter Regierung solle daher neu verhandeln.
Nicht noch weiter entgegenkommen
Im baselstädtischen Grossen Rat löste die Fiko-Haltung am Mittwoch parteiübergreifende Irritation aus. Linke wie Rechte verwiesen darauf, dass sich Basel-Stadt mit dem Paket schon den ganzen Restwert des heutigen Biozentrums von gut 10 Millionen Franken grosszügig alleine ans Bein streiche. Neuverhandlungen lehnten alle ab.
Erziehungsdirektor Christoph Eymann mahnte, es sei für die Uni und die Life Sciences in der Region «von grösster Bedeutung», dass die Pläne nicht verzögert würden. Bis Mitte der 2020er-Jahre sollten all die vorgesehenen Neubauten beim früheren Schällenmätteli stehen. Bei Neuverhandlungen schaue für Baselland kaum eine günstigere Variante heraus.
Neubau ist unbestritten
Unbestritten war eine ebenfalls beantragte Kreditsicherungsgarantie von 106 Millionen Franken für einen Biomedizin-Neubau. Dieser soll den Platz des alten Biozentrums einnehmen, dessen Ersatz nebenan auf dem früheren Gefängnis bereits in Bau ist. Die Vorlage kam im Grossen Rat mit 85 Stimmen gegen einen Fraktionslosen glatt durch.
Finanziert werden muss der 212-Millionen-Biomedizin-Neubau durch die Universität Basel. Die Kreditsicherungsgarantien der beiden Trägerkantone soll der Uni zu möglichst guten Finanzierungskonditionen verhelfen.
Der Biomedizin-Neubau ist das dritte und letzte Projekt der ersten Etappe des Life-Sciences-Campus auf dem Schällemätteli. Bei den beiden andern Projekten handelt es sich um den 200 Millionen Franken teuren Neubau für das Departement Biosysteme der ETH Zürich sowie um das neue Biozentrum, für das 328 Millionen Franken veranschlagt sind.