Ja zu Planung von Velo-Hochregallager am Badischen Bahnhof Basel

Das vollautomatische Veloparking unter dem Gebäude des Badischen Bahnhofs Basel kann geplant werden. Der Grosse Rat hat am Mittwoch für die Projektierung 540’000 Franken mit 59 gegen 30 Stimmen bewilligt; ein Rückweisungsantrag von rechts scheiterte.

Das vollautomatische Veloparking unter dem Gebäude des Badischen Bahnhofs Basel kann geplant werden. Der Grosse Rat hat am Mittwoch für die Projektierung 540’000 Franken mit 59 gegen 30 Stimmen bewilligt; ein Rückweisungsantrag von rechts scheiterte.

Vorgesehen sind dereinst 1200 gedeckte Veloplätze; die heutigen 450 ungedeckten Plätze sind stark übernutzt. Möglich machen soll das ein auf Velos adaptiertes Hochregallagersystem, wie es etwa in der Logistikbranche heute üblich und bewährt ist. Die Investitionskosten werden heute auf 11,5 Mio. Franken geschätzt, plusminus 30 Prozent.

Noch ist keine grosse Anlage dieses Typs in Betrieb; Erkenntnisse von einer kleineren Pilotanlage in Winterthur sollen in Basel einfliessen. Alternative Standorte gibt es laut der vorberatenden Kommission keine. Das Projekt sei auch pro Platz billiger als jenes, das beim Bahnhof SBB mit 1100 Plätzen besteht. Dieses ist stets überfüllt.

Fundamentalkritik kam in der Debatte von rechts: Für die LDP handelt es sich um ein völlig überteuertes Luxusprojekt. Velofahrende, die ja auch bei Regen radeln, könnten doch auch ein paar Meter zu Fuss zum Bahnhof gehen. Die FDP traut der Technik nicht; Basel solle nicht für viel Geld als Versuchskaninchen herhalten.

Gebührenpflichtig

Leise Vorbehalte, ob die Anlage wirklich funktioniert, gab es zwar auch bei Linken. Für sie ist aber der Bedarf an dieser Verkehrsdrehscheibe offensichtlich und sind die Kosten angemessen. Eine Grüne regte an, beim Bau des Parkings nicht alle offenen Veloplätze aufzuheben. Parkieren in der Hochregalanlage soll kostenpflichtig sein; Tarife werden noch keinen genannt.

Die geplante Anlage soll dank dichter Stapelung und Standardboxen 1200 Velos in normaler Grösse fassen, also keine Anhänger oder Tandems. Zwölf Übergabestellen sollen auch bei Ankunft eines Zuges eine zügige Bedienung der Annahme- und Ausgabe-Roboter erlauben.

Das Bauprojekt mit genaueren Kosten soll im Grossen Rat im Herbst 2015 diskutiert werden. Vom Bund werden Kostenbeiträge aus dem Agglomerationsprogramm und dem Pendlerfonds erhofft. Bei einem Baubeginn Anfang 2017 wäre die Inbetriebnahme auf Herbst 2019 veranschlagt.

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