Ja zur Abzocker-Initiative entfacht Debatte neu

Die Zustimmung der Schweizer Stimmbürger zur Abzocker-Initiative hat die Debatte in Deutschland über Managergehälter neu entfacht. Vertreter der Bundesregierung und der Opposition stellten das Schweizer Modell als Vorbild dar.

FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle im deutschen Parlament (Archiv) (Bild: sda)

Die Zustimmung der Schweizer Stimmbürger zur Abzocker-Initiative hat die Debatte in Deutschland über Managergehälter neu entfacht. Vertreter der Bundesregierung und der Opposition stellten das Schweizer Modell als Vorbild dar.

Die Annahme der Minder-Initiative wirft auch in Deutschland Wellen. Die liberale FDP, die Teil der Regierungskoalition in Berlin ist, sprach sich dafür aus, noch in der laufenden Legislatur eine Regelung zur Begrenzung von Managersalären zu beschliessen. «Wir können in der Koalition noch vor der Bundestagswahl ein Zeichen setzen», sagte Fraktionschef Rainer Brüderle am Montag. Deutschland wählt im September ein neues Parlament.

Zum Thema sei eine sehr begrüssenswerte Diskussion in Gang gekommen, so Brüderle. Er hoffe, dass sich daraus Konsequenzen entwickelten.

Auch Michael Fuchs, Wirtschaftsexperte des Koalitionspartners CDU, äusserte sich positiv über die Abzocker-Initiative. «Gehaltsentscheidungen der Unternehmen werden so von den Eigentümern, nicht vom Staat getroffen», sagte er der Zeitung «Bild»: «Die Aktionäre wissen genau, was sie sich leisten können.»

Die Oppositionsparteien äusserten sich erfreut über die Zustimmung zur Abzocker-Initiative: «Der Volksentscheid ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung», sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Joachim Poss der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Das Resultat sollte als Ermutigung für die Einführung der europäischen Richtlinie verstanden werden.»

Auch Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin begrüsste das Abstimmungsergebnis als Vorbild im Kampf gegen Gehaltsexzesse.


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