Knapp vier Jahre nach dem Tod von Michael Jackson ist die Familie des Pop-Stars vor Gericht gezogen – und verlangt viel Geld. Jacksons Mutter Katherine und seine drei Kinder werfen dem US-Konzertveranstalter AEG Live vor, die Gesundheit und Sicherheit des «King of Pop» aus Geldgier vernachlässigt zu haben.
Bei dem Zivilprozess, der am Montag in Los Angeles begonnen hat, geht es nun um Schadenersatz. Zum Auftakt standen die Eröffnungsplädoyers auf dem Programm, teilte eine Gerichtssprecherin der Nachrichtenagentur dpa mit.
Nach Auskunft des Gerichts kam die 82-jährige Katherine Jackson in Begleitung von Michaels Geschwistern Randy und Rebbie zum ersten Prozesstag. Zahlreiche Fans des «King of Pop» hatten sich vor dem Gericht versammelt, darunter zwei Frauen, die extra dafür aus Italien anreisten, berichtete die «Los Angeles Times».
Das Unternehmen AEG organisierte die für den Sommer 2009 geplanten Comeback-Konzerte Jacksons. Wenige Woche vor dem Auftakt starb der 50-jährige Künstler an der Überdosis eines Narkosemittels, das er zum Einschlafen nutzte. Sein Arzt wurde im Herbst 2011 wegen fahrlässiger Tötung zur Höchststrafe von vier Jahren Haft verurteilt.
Illustre Zeugen
Der neue Rechtsstreit in Los Angeles vor zwölf Geschworenen könnte sich bis zu vier Monate hinziehen. Auf der Zeugenliste stehen unter anderem Jacksons Ex-Frau Lisa Marie Presley sowie andere Sänger wie Prince und Diana Ross.
Zudem sollen Ärzte, frühere Mitarbeiter des Popstars und Manager aus der Plattenindustrie aussagen. Mit Spannung wird auch der mögliche Auftritt von Jacksons älteren Kindern, dem 16-jährigen Prince und der 14-jährigen Paris, erwartet.
Die Angehörigen wollen mit einer Summe entschädigt werden, die Jackson nach seiner Comeback-Tour und einem Karriereschub hätte verdienen können. Es geht um Millionen von US-Dollar, vielleicht sogar um einen Milliardenbetrag.