Jäger schiesst trotz Appellen weisse Gämse bei Brig

Das Oberwallis hat seine schneeweisse Gämsgeiss verloren. Jahrelang hielten sich die Jäger zurück und freuten sich an dem Tier mit der auffälligen Färbung, das im Gebiet Termerwald/Kläna oberhalb Brig lebte. Bis diesen Herbst ein Waidmann doch abdrückte.

Diese Gämse im Nationalpark im Bündnerland ist dank der Tarnfärbung besser vor den Jägern geschützt als ihre weisse Kollegin aus dem Oberwallis (Archiv) (Bild: sda)

Das Oberwallis hat seine schneeweisse Gämsgeiss verloren. Jahrelang hielten sich die Jäger zurück und freuten sich an dem Tier mit der auffälligen Färbung, das im Gebiet Termerwald/Kläna oberhalb Brig lebte. Bis diesen Herbst ein Waidmann doch abdrückte.

Eine Straftat hat er damit nicht begangen, wohl aber ein Gentlemen’s Agreement verletzt. Bei den Jagdversammlungen der Diana Brig hatte Wildhüter Josef Theler jeweils dazu aufgerufen, das Tier zu verschonen. „Ich habe an die Vernunft der Jäger appelliert“, sagte er auf Anfrage der sda zu einem Bericht des „Walliser Boten“ vom Freitag.

Damit wollte er nicht nur ein Naturphänomen schützen, an dem Jäger und Naturliebhaber gleichermassen ihre Freude hatten. Weil die Gämsgeiss aufgrund der fehlenden Tarnfärbung kilometerweit zu sehen war, konnten die Wanderungen des Rudels leicht beobachtet werden. „Die weisse Geiss war wie ein markiertes Tier“, erklärte Theler.

Viereinhalb Jahre alt wurde die weisse Gämse, dann juckte es einen Jäger doch am Abzugsfinger. Theler kennt den Schützen und bestätigt, dass der Abschuss legal war. „Aber ich habe überhaupt kein Verständnis dafür“, sagte er hörbar verärgert. Der „Walliser Bote“ will wissen, dass sich der Jäger mit dem Abschuss auch den Ärger seiner Kollegen zugezogen hat.

Einen besseren Schutz als seine Appelle hätte Theler der weissen Gämse nicht angedeihen lassen können. „Es ist nicht möglich, einzelne Tiere zu schützen“, sagte er.

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