Jamaika wird von vielen schon lange mit einer liberalen Haschkultur verbunden – doch erst jetzt hat die Insel ihre Drogengesetze gelockert. Das Parlament stimmte für ein Gesetz, das den Besitz kleiner Mengen von Marihuana nur noch als Ordnungswidrigkeit einstuft.
Damit müssen Cannabis-Konsumenten auf der Karibikinsel künftig nicht mehr mit einer Festnahme rechnen. Statt einer Haftstrafe droht ihnen nur noch eine Geldbusse.
Der Gebrauch von Marihuana für religiöse, medizinische, wissenschaftliche und therapeutische Zwecke soll laut dem am Dienstag (Ortszeit) verabschiedeten Gesetz sogar legal sein. Der Anbau und Verkauf von Hanf und Marihuana für medizinische Zwecke soll über Lizenzen geregelt werden.
Jamaikas Minister für nationale Sicherheit, Peter Bunting, erklärte nach der Verabschiedung, das Gesetz beseitige «unnötige» Spannungen zwischen Bürgern und der Polizei.
Nach 38-jährigen Diskussionen im Parlament werde nun endlich dafür gesorgt, dass junge Leute nicht mehr «grundlos» vorbestraft würden. Die meisten Betroffenen seien «arme, junge Männer», die wegen eines «kleinen Joints» kriminalisiert würden.
Auch für die in Jamaika weit verbreitete Rastafari-Kultur, deren Anhänger auf rituelle Weise Cannabis rauchen, sei das Gesetz eine Verbesserung, sagte der Minister.