Carlo Janka fährt in Wengen die Konkurrenz in Grund und Boden. Der Bündner gewinnt die Super-Kombination mit 1,31 Sekunden Vorsprung und sorgt für den ersten Schweizer Saisonsieg bei den Männern.
Carlo Janka befreite mit einem Erfolg in der Lauberhorn-Kombination nicht nur das Swiss-Ski-Team um Cheftrainer Tom Stauffer. Auch für ihn persönlich kam sein zehnter Weltcupsieg einer Erlösung gleich. Denn auf diesen Triumph hatte er ungewöhnlich lange warten müssen. Letztmals gewann der Bündner im März 2011, also vor fast vier Jahren ein Weltcuprennen. Das war in Kranjska Gora, wo er kurz nach einem operativen Eingriff am Herz, den Riesenslalom für sich entschieden hatte.
Seither folgte eine problembeladene Saison auf die andere, bedingt durch Rückenprobleme und Schwierigkeiten mit dem Material. Doch in Wengen kehrte Janka zum Siegen zurück. Im Berner Oberland fühlt sich der 28-Jährige eben besonders wohl. Hier gewann er im Januar 2009 schon einmal die Kombination und ein Jahr später landete er den Sieg in der Lauberhorn-Abfahrt. 7 seiner nunmehr 21 Podestplätze hat Janka in Wengen herausgefahren.
Starke Abfahrt
Den Grundstein zum neuesten Coup legte Janka in der Abfahrt, die er vor dem österreichischen Olympiasieger Matthias Mayer als Schnellster bewältigte. Norwegens Abfahrts-Crack Kjetil Jansrud lag als Dritter schon 65 Hundertstel zurück. Und im Slalom stellte Janka unter Beweis, welch guter Techniker er noch immer ist. Um 1,31 Sekunden gewann er vor dem Franzosen Victor Muffat-Jeandet, der in der Abfahrt lediglich 28. gewesen war, danach aber mit Bestzeit im Slalom auf Platz 2 stürmte. Als Gewinner durfte sich auch der drittplatzierte Ivica Kostelic fühlen. Der Kroate, in diesem Winter in den Slaloms nie besser als 18., erreichte noch einmal einen Podiumsplatz.
Neben Janka überzeugte als Siebenter auch dessen Bündner Teamkollege Mauro Caviezel. Der 26-Jährige war im Weltcup erst ein einziges Mal besser klassiert: Letzten Winter als Fünfter der Kombination in Kitzbühel. Silvan Zurbriggen erreichte als drittbester Schweizer Platz 14. Der Engelberger Marc Gisin konnte die gute Ausgangslage nicht nutzen. Der Innerschweizer hatte die Abfahrt als Fünfter beendet, obwohl er bei seinem ersten Versuch nach einem Sturz von Teamkollege Ralph Weber ein zweites Mal hatte starten müssen. Im Slalom schied Gisin aus.
Wengen (Sz), Weltcup-Kombination der Männer:
1. Carlo Janka (Sz) 2:29,31. 2. Victor Muffat Jeandet (Fr) 1,31 zurück. 3. Ivica Kostelic (Kro) 1,38. 4. Matthias Mayer (Ö) 1,43. 5. Ted Ligety (USA) 1,64. 6. Natko Zrncic-Dim (Kro) 1,69. 7. Mauro Caviezel (Sz) 1,99. Ferner: 14. Silvan Zurbriggen (Sz) 3,03. 18. Beat Feuz (Sz) 3,65. 21. Sandro Viletta (Sz) 3,74. – Ausgeschieden: Ralph Weber (Sz) und Marc Gisin (Sz).
Carlo Janka auf dem Slalomkurs in Wengen. (Bild: Keystone/SHINICHIRO TANAKA)