Das neue Leck am Atomkraftwerk Fukushima stellt einen «ernsten Störfall» da. Die japanische Atomaufsichtsbehörde stufte den Austritt von rund 300 Tonnen radioaktiv verseuchtem Wasser am Mittwoch auf Stufe drei der bis sieben gehenden internationalen Skala für Atomunfälle ein.
Es habe den «Austritt einer grossen Menge radioaktiver Materie innerhalb der Anlage» gegeben.
Der Elektrizitätskonzern Tepco hatte am Dienstag mitgeteilt, dass in dem havarierten Kraftwerk das bisher grösste radioaktive Leck seit der Atomkatastrophe im März 2011 entdeckt worden sei. Rund 300 Tonnen verseuchtes Wasser seien womöglich aus Auffangtanks ausgetreten.
Nahe der Tanks seien an Pfützen Strahlungswerte von 100 Millisievert pro Stunde gemessen worden, was Wissenschaftlern zufolge für Menschen gesundheitsgefährdend ist. Das genaue Leck wurde bisher noch nicht lokalisiert.
Radioaktiv kontaminiertes Wasser
Im Atomkraftwerk Fukushima war infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis Mitte März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in mehreren Reaktoren eine Kernschmelze gab. Die Reaktorkatastrophe war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall im ukrainischen Tschernobyl im Jahr 1986, sie lag auf Stufe sieben der internationalen Skala.
Die Betreiberfirma Tepco kämpft seit dem Unglück in Fukushima mit riesigen Mengen radioaktiv kontaminierten Wassers, das zu Kühlungszwecken an den beschädigten Reaktoren eingesetzt worden war.