Die neue japanische Regierung erwartet dank ihrer massiven staatlichen Stimulierungsmassnahmen einen deutlichen Wachstumsschub. Die Wachstumsprognose für das am 1. April beginnende Steuerjahr 2013/2014 hob sie am Montag kräftig auf real 2,5 Prozent an.
Die Vorgängerregierung war im August noch von 1,7 Prozent ausgegangen. Der neue Ministerpräsident Shinzo Abe will mit Blick auf die Oberhauswahlen im Sommer die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt mit aller Gewalt aus der Rezession und jahrelangen Deflation reissen.
Abe, dessen Wirtschaftspolitik aus einer Mischung aus Stimulus und extrem lockerer Geldpolitik auch „Abenomics“ genannt wird, versprach am Montag in seiner ersten Parlamentsrede seit Amtsantritt, Japans Wirtschaft wiederzubeleben. Dazu hatte er ungeachtet der gigantischen Staatsverschuldung von 235 Prozent des BIP ein Konjunkturprogramm im Volumen von 20 Billionen Yen (rund 203 Mrd. Fr.) aufgelegt.
Starker Druck auf Bank von Japan
Zudem drängte er die Bank von Japan massiv dazu, die geldpolitischen Zügel weiter zu lockern. Als Folge gab der Yen stark nach. Finanzminister Taro Aso wies am Montag erneut zunehmende internationale Kritik zurück, Japan manipuliere auf diese Weise den Wechselkurs des Yen, um seiner Exportindustrie auf den Weltmärkten Vorteile zu verschaffen.
Japans Ziel sei es lediglich, die Deflation mit leicht, jedoch andauernd fallenden Preisen zu überwinden, bekräftigte Aso. So sollen die Konsumentenpreise denn auch im kommenden Fiskaljahr erstmals seit fünf Jahren wieder anziehen, und zwar um 0,5 Prozent. Im noch bis zum 31. März laufenden Steuerjahr wird ein Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.
Die Wirtschaft leidet seit Jahren unter der Deflation. Aso zeigte sich über die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes optimistisch, zumal die Risiken durch die Weltwirtschaft nachliessen. Im laufenden Fiskaljahr dürfte die japanische Wirtschaft nach Schätzung der Regierung um lediglich real 1,0 Prozent wachsen.