Japan nimmt chinesische Aktivisten auf umstrittener Insel fest

Japans Küstenwache hat auf einer umstrittenen Insel im Ostchinesischen Meer eine Gruppe von Chinesen festgenommen. 14 Aktivisten aus Hongkong wurden nach Angaben der Küstenwache auf der Insel Uotsurijima wegen Verstosses gegen die Einreisebestimmungen in Gewahrsam genommen.

Chinesische Nationalisten protestieren vor der japanischen Botschaft in Peking (Bild: sda)

Japans Küstenwache hat auf einer umstrittenen Insel im Ostchinesischen Meer eine Gruppe von Chinesen festgenommen. 14 Aktivisten aus Hongkong wurden nach Angaben der Küstenwache auf der Insel Uotsurijima wegen Verstosses gegen die Einreisebestimmungen in Gewahrsam genommen.

Die chinesischen Aktivisten wollten nach eigenen Angaben den Anspruch Chinas auf die Inselgruppe unterstreichen, die in Japan Senkaku und China Diaoyu genannt wird. Das Meer um die Inselgruppe ist sehr fischreich, und in der Umgebung werden grosse Rohstoffvorkommen vermutet.

Chinesische Flagge gehisst

Die japanische Küstenwache teilte zunächst mit, sie habe fünf Aktivisten festgenommen. Später meldete sie die Festnahme von neun weiteren Menschen wegen der Verletzung von Einreisebestimmungen. Die japanische Nachrichtenagentur Jiji berichtete, die Aktivisten hätten auf Uotsurijima die chinesische Flagge gehisst.

Ein Aktivist sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein Dutzend Schiffe der japanischen Küstenwache und ein Helikopter hätten ihr Fischerboot auf dem Meer eskortiert und eine Wasserkanone gegen sie eingesetzt. Nach Angaben der Küstenwache wurde das Boot beschlagnahmt.

China und Japan bestellten den Botschafter des jeweils anderen Landes ein. Chinas Aussenministerin Fu Ying rief zudem ihren japanischen Kollegen Tsuyoshi Yamaguchi an und bekräftigte den chinesischen Anspruch auf die unbewohnten Inseln, die bereits mehrfach Schauplatz von Zusammenstössen waren.

Das US-Aussenministerium rief beide Staaten auf, den Streit friedlich zu lösen und von weiteren Provokationen abzusehen.

Besuch in umstrittenem Schrein

Für weitere Spannungen sorgte am Mittwoch der Besuch von zwei japanischen Kabinettsmitgliedern im umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio. Jin Matsubara und Yuichiro Hata wollten zum Jahrestag von Japans Kapitulation im Zweiten Weltkrieg am 15. August 1945 der 2,5 Millionen während des Kriegs getöteten Japaner gedenken.

Doch in dem Schrein werden neben den Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt. Seit die Demokratische Partei im Jahr 2009 die Wahlen gewann, besuchte aus Rücksicht auf China und Korea kein Minister mehr den Schrein.

Chinas Aussenministerium erklärte nun, die Frage sei, ob Japan die „Gefühle der Opfer in asiatischen Ländern wie China respektieren kann“. Die Regierung in Tokio müsse „konkrete Schritte unternehmen, um die chinesisch-japanischen Beziehungen zu bewahren“.

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