Japan will ungeachtet einer Resolution der Internationalen Walfangkommission (IWC) weiter Jagd auf Wale in der Antarktis machen. Der IWC-Beschluss sieht vor, dass Tokio sein umstrittenes Fangprogramm zunächst den IWC-Wissenschaftlern zur Prüfung vorlegen muss.
Ein Regierungssprecher in Tokio bezeichnete die am Donnerstag verabschiedete Resolution der Walfangkommission als «äusserst bedauerlich». Dennoch wolle man im kommenden Jahr wieder Jagd auf die Meeressäuger machen.
«Wir werden Vorbereitungen treffen, sodass wir einen neuen Forschungswalfang in der Antarktis im Fiskaljahr 2015 (1. April) beginnen können», sagte Yoshihide Suga. Japans Praktiken stünden vollständig im Einklang mit der Internationalen Konventionen zur Regulierung des Walfangs, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Kyodo.
Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hatte vor einem halben Jahr das sogenannte wissenschaftliche Fangprogramm Japans als illegal bezeichnet. Die Forschungsergebnisse seien zu dürftig, zu viele Tiere würden getötet, hatte die Begründung gelautet.
Dennoch kündigte Japan vor wenigen Tagen an, ein neues Programm auflegen zu wollen. Kritiker werfen der Regierung in Tokio vor, unter diesem Deckmantel wieder den kommerziellen Walfang durch die Hintertür einzuführen. Die kommerzielle Jagd ist seit fast 30 Jahren verboten.