Der Japaner Yukiya Amano wird die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) weitere vier Jahre leiten. Das Leitungsgremium der IAEA, der Gouverneursrat, bestätigte am Mittwoch in Wien den 65-Jährigen per Konsens ohne Abstimmung als obersten Atomwächter.
Im September muss noch die Vollversammlung zustimmen, was aber als gesichert gilt. Amano hatte das Amt Ende 2009 von dem Ägypter Mohammed El Baradei übernommen, der für sich und seine Behörde den Friedensnobelpreis geholt hatte.
Anders als der häufig forsch und charismatisch auftretende Ägypter pflegt Amano einen vorsichtigen und eher bürokratischen Stil. Er sehe sich im Einklang mit den IAEA-Statuten als oberster Verwalter, sagte er bei seinem Antritt.
Nach der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 brachte ihm gerade das viel Kritik ein: Für viele Länder hat die IAEA viel zu langsam und zurückhaltend auf die Geschehnisse in Japan reagiert. Auch im Atomstreit mit Nordkorea und Iran hat Amano in seiner ersten Amtszeit kaum Erfolge erzielt. Sein Handlungsspielraum ist da allerdings begrenzt.