Mit stillen Gebeten haben Japaner am Freitag der Opfer des verheerenden Giftgas-Anschlags auf die Tokioter U-Bahn vor 20 Jahren gedacht. Am Bahnhof des Regierungsviertels Kasumigaseki legten Bahnbeamte und Betroffene um 08.00 Uhr eine Schweigeminute ein.
Zu diesem Zeitpunkt hatten Mitglieder der japanischen Endzeit-Sekte Aum Shinrikyo am 20. März 1995 in mehreren Zügen Plastiktüten voll mit Sarin aufgestochen und das Nervengas freigesetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6000 Menschen wurden verletzt.
Die Täter wurden inzwischen gefasst. Der heute 60 Jahre alte Gründer und Guru der Sekte, Shoko Asahara, sowie mehrere andere Verurteilte sitzen in der Todeszelle und warten auf ihre Hinrichtung. Noch heute müssen viele der Opfer weiter unter den psychischen, physischen und finanziellen Folgen leiden. Sie werfen dem Staat vor, sie praktisch im Stich gelassen zu haben.