Ungeachtet internationaler Proteste sind Japans Walfänger wieder in See gestochen. Zwei Schiffe legten am Freitag vom Hafen Shimonoseki ab und nahmen Kurs Richtung Nordwest-Pazifik, wie japanische Medien meldeten.
Sie waren erst Ende März von einem dreimonatigen Beutezug in der Antarktis zurückgekehrt. Dabei hatten die Walfänger 267 statt der erhofften 850 Meeressäuger erlegt.
Während ihrer bis Anfang August geplanten Jagd im Nordwest-Pazifik wollen sie rund 260 Zwerg- und andere Wale fangen und töten. Jedes Jahr machen die Japaner in den beiden Gebieten Antarktis und Nordwest-Pazifik Jagd auf Hunderte von Walen – offiziell zu „wissenschaftlichen Zwecken“.
Kritiker sehen darin aber nur einen Vorwand, zumal Wissenschaftler anderer Länder zu ähnlichen Ergebnissen kommen, ohne die Tiere zu töten. Wissenschaftlicher Walfang ist formal allerdings erlaubt, trotz des seit 1986 geltenden weltweiten Walfangmoratoriums.
Die beiden am Freitag in See gestochenen Walfangschiffe sollen später mit dem Mutterschiff „Nisshin Maru“ zusammentreffen. Während ihrer Beutezüge in der Antarktis waren sie wiederholt Ziel von Störaktionen der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd geworden. Im Nordwest-Pazifik ist es laut Medienberichten bislang zu keinen Zwischenfällen gekommen.