Der neue japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat am Sonntag einen umstrittenen Shinto-Schrein in Tokio besucht. Damit setzte er ein Zeichen für seine rechtsgerichteten Anhänger.
Der Schrein erinnert an Kaiser Meiji, der Ende des 19. Jahrhunderts die Militarisierung Japans vorantrieb. Abe hatte den Schrein bereits während seiner ersten Amtszeit 2007 besucht. Seitdem war die umstrittene Gedenkstätte von japanischen Regierungschefs gemieden worden.
Zuvor hatte Abe erklärt, er wolle den Yasukuni-Schrein besuchen, in dem auch Kriegsverbrecher verehrt werden. Dass er nun lediglich den etwas weniger kontroversen Meiji-Schrein besuchte, könnte als Hinweis gedeutet werden, dass Abe die angespannten Beziehungen zu China nicht weiter belasten will.