Der schwache Yen und die hohe Nachfrage nach Öl und Gas haben das japanische Handelsbilanzdefizit im Juli auf den dritthöchsten Stand der Geschichte getrieben. Der Fehlbetrag belief sich auf rund eine Billion Yen (9,3 Mrd. Franken.
Es war das 13. Minus in der Handelsbilanz in Folge. Die Ausfuhren der drittgrössten Volkswirtschaft erhöhten sich zwar angesichts des abgeschwächten Aussenwerts des Yen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,2 Prozent, wie das Finanzministerium in Tokio mitteilte. Doch die Einfuhren legten mit 19,6 Prozent noch stärker zu.
Die Experten werteten die Zahlen aber dennoch positiv, denn die Ausfuhren nach Europa, in die USA und China legten allesamt zu. Nach Europa betrug das Plus im Juli 16,6 (Vormonat: 8,6) Prozent, in die USA 18,4 (14,6) Prozent und nach China 9,5 (4,7) Prozent. Die stark gestiegenen Ausfuhren sind auch ein Hinweis auf eine Erholung der Weltkonjunktur.
Seit November hat der japanische Yen wegen der Lockerung der Geldpolitik der japanischen Notenbank 20 Prozent an Wert verloren. Das hat die Wettbewerbsfähigkeit der exportlastigen japanischen Industrie deutlich gestärkt. Im Gegenzug verteuern sich allerdings die Importe.
Von Bloomberg befragten Experten hatten bei den Exporten mit einem Plus in dieser Höhe gerechnet – der Anstieg bei den Importen fiel dagegen überraschend hoch aus.