Japans Bankenbranche will Zins-Manipulationen erschweren

Der japanische Bankenverband JBA zieht Konsequenzen aus dem Skandal um die Manipulationen von Referenzzinsätzen. Es werde eine selbstständige Behörde gegründet, die den Prozess zur Festsetzung der Zinssätze strenger überprüfen soll, kündigte JBA am Freitag an.

Wolkenkratzer in Tokio (Archiv) (Bild: sda)

Der japanische Bankenverband JBA zieht Konsequenzen aus dem Skandal um die Manipulationen von Referenzzinsätzen. Es werde eine selbstständige Behörde gegründet, die den Prozess zur Festsetzung der Zinssätze strenger überprüfen soll, kündigte JBA am Freitag an.

Der Verband ist für die Berechnung und Veröffentlichung des japanischen Referenzzinssatzes Tibor verantwortlich. Die Behörde soll offenbar bereits in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ihre Arbeit aufnehmen.

Der Tibor gilt als Referenzsatz für Kreditgeschäfte in Japan im Volumen von fast einer Billion Dollar und noch deutlich mehr Derivate-Transaktionen. Weltweit steht die Festsetzung der Zinssätze wie Libor, Euribor und Tibor wegen Intransparenz und Manipulationen in der Kritik.

Anfang des Monats hatte die EU-Kommission eine Rekordsumme von 1,71 Milliarden Euro an Geldbussen gegen insgesamt sechs Banken aus Europa und den USA verhängt. Die Grossbank UBS kam dabei lediglich um eine Strafe herum, weil sie die Kartellwächter über die Manipulation informiert hatte.

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