Japans Fluglinien streichen nach Notlandung „Dreamliner“-Flüge

Die Pannenserie beim Langstreckenjet 787 „Dreamliner“ von Boeing reisst nicht ab. Offenbar wegen erneuter Probleme mit den Batterien musste einer der Superflieger in Japan notlanden.

Die betroffene Maschine der ANA in Japan (Bild: sda)

Die Pannenserie beim Langstreckenjet 787 „Dreamliner“ von Boeing reisst nicht ab. Offenbar wegen erneuter Probleme mit den Batterien musste einer der Superflieger in Japan notlanden.

Nach der Notlandung in Japan haben die Fluggesellschaften All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines kurzfristig alle Flüge mit ihren 24 Flugzeugen des Typs gestrichen. Die Langstreckenjets sollen auch am Donnerstag noch zur Überprüfung am Boden bleiben.

Zuvor war in einer Maschine der ANA Rauch bemerkt worden, wie die Gesellschaft mitteilte. Nach der Notlandung auf dem westjapanischen Flughafen Takamatsu am Mittwoch mussten alle 137 Passagiere und Besatzungsmitglieder das Flugzeug verlassen. Fünf Menschen seien leicht verletzt worden, ein Passagier wurde laut örtlichen Medien wegen Rückenbeschwerden ins Krankenhaus gebracht.

Der „Dreamliner“ wird für den US-Hersteller immer mehr zum Alptraum. In der vergangenen Woche gab es fast täglich Pannen-Schlagzeilen.

Pannenserie ohne Ende

Erst brannte es im Batteriesystem einer Maschine der JAL auf dem Bostoner Flughafen, dann verlor ein weiteres Flugzeug der Gesellschaft vor dem Start am gleichen Ort rund 150 Liter Treibstoff. Dann kam es zu einer Störung des Bremscomputers an einem Jet der ANA. Weiteren „Dreamliner“-Maschinen der Gesellschaft machten ein Ölleck und ein spinnenförmiger Riss in einem Cockpit-Fenster zu schaffen.

Wegen des Feuers im Batteriesystem hat die US-Luftfahrtbehörde FAA bereits eine tiefgreifende Untersuchung eingeleitet, bei der sowohl die Konstruktion als auch die Fertigung des Flugzeugs überprüft werden sollen. Die Experten wollen dabei ein besonderes Augenmerk auf die elektrischen Systeme sowie auf die Mechanik legen.

Der jüngste Vorfall ereignete sich auf einem ANA-Flug von Yamaguchi im Westen Japans nach Tokio. 35 Minuten nach dem Start wurde im Flugzeug Rauch bemerkt. Daraufhin leitete der Pilot in Takamatsu eine Notlandung ein und liess alle Passagiere über Notrutschen das Flugzeug verlassen. Einen Löscheinsatz gab es den Angaben zufolge nicht.

Der Pilot habe ausgesagt, dass ein Instrument im Cockpit Batterieprobleme angezeigt und es einen ungewöhnlichen Geruch gegeben habe. Bereits bei einem Testflug im Jahr 2010 war ein Brand in einem Schaltkasten ausgebrochen. Die Maschine konnte damals mit Ersatzsystemen sicher landen.

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