In vielen Geschäften sind die Regale leer, in manchen gibt es nur noch ein Päckchen pro Kunde: In Japan ist die Butter knapp. Schuld sind die heimischen Kühe, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte.
Der brütend heisse Sommer habe die Kühe erschöpft, sie seien nicht fähig – oder nicht willens – die übliche Menge Milch zu geben. Dazu kommt, dass die Milchbauern die Produktion sowieso zurückfahren – in Japan gibt es wegen des Bevölkerungsrückgangs immer weniger Abnehmer, und das importierte Futter für die Kühe ist wegen des schwachen Yen teuer.
Ende September seien die Butter-Vorräte um 30 Prozent geringer gewesen als noch im Vorjahresmonat, sagte ein Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums der Nachrichtenagentur AFP. «Man kann sagen, wir haben einen Mangel.»
Erstmals seit Jahren hat die Regierung daher Butter aus dem Ausland nach Japan importiert. Im Mai waren es bereits 7000 Tonnen, im September erneut 3000 Tonnen.
Japans Kühe produzierten im Haushaltsjahr bis Ende März 7,45 Millionen Tonnen Rohmilch. Das waren offiziellen Angaben zufolge 14 Prozent weniger als vor 19 Jahren, als die Milchproduktion ihr Rekordhoch erreicht hatte.