Japans Regierungschef wegen nationalistischer Schule unter Druck

Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe sieht sich im Zusammenhang mit einem ultra-nationalistischen Schulbetreiber scharfer Kritik ausgesetzt. Hintergrund ist der Verkauf eines staatlichen Grundstücks unter Wert an den Betreiber Moritomo Gakuen.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und seine Frau Akie Abe sind wegen einer umstrittenen Schule in die Schlagzeilen gekommen. (Archivbild) (Bild: sda)

Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe sieht sich im Zusammenhang mit einem ultra-nationalistischen Schulbetreiber scharfer Kritik ausgesetzt. Hintergrund ist der Verkauf eines staatlichen Grundstücks unter Wert an den Betreiber Moritomo Gakuen.

Auf dem Land entsteht eine Grundschule, die im April öffnet und als deren Ehrendirektorin Abes Frau Akie fungieren sollte. Abe gab am Freitag bekannt, dass seine Frau von diesem Amt zurücktritt. Er und seine Frau hätten nichts mit dem Grundstücksdeal zu tun, wehrte sich Abe gegen scharfe Kritik im Parlament.

Er habe sich zudem beschwert, dass der Schulbetreiber seinen Namen benutzt habe, um Spenden für die Schule einzutreiben. Moritomo Gakuen unterhält in Osaka bereits einen nationalistisch ausgerichteten Kindergarten, wo die Kleinen laut japanischen Medienberichten unter anderem ein kaiserliches Edikt aus dem 19. Jahrhundert lernen müssen, das zur militaristischen Erziehung und Kaiserverehrung vor und während des Zweiten Weltkrieges benutzt wurde.

Nach Veröffentlichung rassistischer Äusserungen gegen Koreaner und Chinesen war der Betreiber kürzlich von Beamten verhört worden. Der Schulbetreiber wies Vorwürfe zurück, wonach der Staat das Grundstück für die neue Grundschule viel zu billig verkauft habe. Man habe den Boden von Giftstoffen reinigen müsse, daher der niedrige Preis.

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