Der australische Topgolfer Jason Day setzt alles daran, um möglichst lange die Nummer 1 der Weltrangliste zu bleiben. Diese Woche gibt er auf der Hawaii-Insel Maui das Comeback auf der US PGA Tour.
Das Golfjahr des amerikanischen Circuits beginnt traditionsgemäss mit zwei Turnieren auf Hawaii. Obwohl sie recht gut dotiert sind – mit 6,1 respektive 6 Millionen Dollar -, verzichten jeweils zahlreiche Stars auf die Reise in den Pazifik. Die meisten von ihnen steigen frühestens Ende Januar an der fünf Turniere umfassenden Minitour in Kalifornien und Arizona ein.
Dieses Jahr jedoch freuen sich die Veranstalter auf Hawaii über erstklassige Teilnehmerfelder. Die Weltnummer 1 Jason Day ist am Start, ebenso die vier Amerikaner Dustin Johnson (Nummer 3), Jordan Spieth (5), Patrick Reed (8) und Bubba Watson (10).
Jason Days Aufwartung entspringt nicht einer Laune. Der 28-jährige Australier mit philippinischer Mutter hat ab Mitte September letzten Jahres kein Wettkampfgolf mehr gespielt. Er schlug sich mit Rückenproblemen herum, die sich als unerwartet hartnäckig erwiesen. Jetzt kann er es nicht erwarten, auf den Platz zurückzukehren.
Day ist bereit, alles dafür zu geben, um die Führung in der Weltrangliste so lange als möglich beizubehalten. Im September 2015 bestieg Day den Thron erstmals. Zweimal musste er die Führung Jordan Spieth abtreten, aber seit Ende März 2016 steht nur noch Day an der Spitze, mittlerweile 31 Wochen lang.
Während der Verletzungspause ist der einst grosse Vorsprung im Ranking geschmolzen. Der zweitplatzierte Nordire Rory McIlroy ist recht nahe an Day herangerückt.
Spieler, die viele Turniere bestreiten, verschaffen sich für die Weltrangliste einen erheblichen Vorteil. Jason Day ist nach eigenen Aussagen bereit, in dem von Anfang Januar bis Anfang Dezember dicht gedrängten Kalender nur wenige Pausen einzulegen. Er fühlt sich physisch und psychisch gefestigt genug, um Strapazen zu bewältigen. Zugleich will er an den Majors, den vier grossen Turnieren, zuschlagen. Den bislang einzigen Majortitel sicherte er sich im August 2015 an der US PGA Championship.
Tiger Woods bestritt in seinen besten Jahren 16 bis 20 Turniere. Für Day könnten es heuer 28 oder mehr Einsätze werden.
Die Berechnung der Weltrangliste im Golf unterscheidet sich grundlegend von jener im Tennis. Berücksichtigt werden im Golf jeweils die Punkte der vorangegangenen zwei Jahre (104 Wochen). 13 Wochen lang bleibt ein Ergebnis unverändert mit dem vollen Punktewert in der Rangliste. Danach wird 91 Wochen lang jede Woche ein Einundneunzigstel des ursprünglichen Werts abgezogen. Auf diese Weise sind die Punkte aus einem Turnier nach den 104 Wochen auf null abgebaut.