Der vor acht Jahren verstorbene Palästinenserpräsident Jassir Arafat könnte laut einem Fernsehbericht an einer Polonium-Vergiftung gestorben sein. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung in Lausanne.
Proben aus den persönlichen Sachen Arafats, die nach seinem Tod an seine Witwe übergeben worden waren, hätten eine erhebliche Konzentration des radioaktiven Stoffs aufgewiesen, sagte der Schweizer Experte François Bochud in einer Dokumentation, die der arabische Fernsehsender Al-Dschasira am Dienstag ausstrahlen wollte.
Um den Verdacht der Polonium-Vergiftung zu erhärten, müsste Arafats Witwe Suha die Leiche des Palästinenserführers exhumieren lassen, um eine Probe zu nehmen, sagte Bochud. Sollte er tatsächlich vergiftet worden seien, müsste sein Körper eine hohe Konzentration Polonium aufweisen.
Die radioaktive Substanz ist hochgiftig und war 2006 verwendet worden, um den früheren russischen Spion Alexander Litwinenko in London zu ermorden.
Todesursache nie geklärt
Die genaue Ursache von Arafats Tod ist bis heute unklar. Arafat war im Herbst 2004 in seinem Hauptquartier in Ramallah erkrankt. Da sich sein Zustand schnell verschlechterte, wurde er in ein Militärspital im Süden von Paris gebracht, wo er am 11. November 2004 verstarb.
Da die betreuenden Ärzte keine genaue Todesursache nannten, verdächtigten die Palästinenser Israel, Arafat vergiftet zu haben.