Jean-Claude Biver will Luxusuhren ab 2018 auch online verkaufen

Der Onlinehandel ist für viele Hersteller von Luxusuhren nach wie vor ein rotes Tuch. Doch nun lässt Uhrenkönig Jean-Claude Biver aufhorchen. Bald sollen Luxusmarken weltweit direkt per Klick verkauft werden.

Jean-Claude Biver, Chef des französischen LVMH-Konzerns, kündigt den direkten Onlinevertrieb von Luxusuhren an. (Bild: sda)

Der Onlinehandel ist für viele Hersteller von Luxusuhren nach wie vor ein rotes Tuch. Doch nun lässt Uhrenkönig Jean-Claude Biver aufhorchen. Bald sollen Luxusmarken weltweit direkt per Klick verkauft werden.

«Wir starten spätestens 2018», sagte der Uhrenchef des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH gegenüber der Nachrichtenagentur sda und bestätigte damit einen Bericht in der Handelszeitung.

Luxusuhren gibt es zwar schon seit längerem online zu kaufen, etwa über Plattformen wie Chrono24. Dabei handelt es sich aber lediglich um einen Marktplatz für Händler und Private.

Biver strebt nun einen direkten Onlinevertrieb der Hersteller an. Die Uhren der Marke TAG Heuer aus La Chaux-de-Fonds sollen dabei den Anfang machen. Bereits seit Anfang Januar würden in den USA gewisse Modelle online angeboten, sagte Biver. Nach TAG Heuer sollen dann schrittweise weitere Marken direkt digital vertrieben werden.

Schweiz hinkt hinterher

Zum LVMH-Konzern gehören neben TAG Heuer auch die Marken Zenith in Le Locle und Hublot in Nyon. Auch der italienische Juwelier Bulgari, dessen Uhrensparte in Neuenburg angesiedelt ist, gehört zum Konzern.

In der Schweiz dürfte es aber noch etwas länger dauern bis LVMH seine Uhren direkt online vertreibt. Biver rechnet mit einem Zeithorizont von drei bis fünf Jahren.

Zum einen sei der Schweizer Markt weltweit nicht prioritär. Und zum anderen setzten die Schweizer Uhrenhersteller traditionell auf einen selektiven Vertrieb mit Exklusivkontrakten. Digitale Vetriebsstrukturen könnten erst nach Ablauf dieser Kontrakte lanciert werden, sagte Biver.

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