Jean-François Rime will attraktivere Fachhochschulen

Gewerbeverbandspräsident Jean-François Rimes fordert attraktivere Fachhochschulen. Der SVP-Nationalrat kritisiert zudem, dass Berufsleute für eine Weiterbildung wesentlich mehr Kosten zu tragen hätten als Studenten an einer Uni.

Jean-François Rime an einer Versammlung der SVP (Archiv) (Bild: sda)

Gewerbeverbandspräsident Jean-François Rimes fordert attraktivere Fachhochschulen. Der SVP-Nationalrat kritisiert zudem, dass Berufsleute für eine Weiterbildung wesentlich mehr Kosten zu tragen hätten als Studenten an einer Uni.

Angesichts tausender offener Lehrstellen pro Jahr fordert der Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes, SVP-Nationalrat Jean-François Rime, die Attraktivität der höheren Fachschulen gegenüber den Universitäten zu erhöhen – vor allem für technische Berufe.

Mehr als 13’000 Lehrstellen pro Jahr blieben unbesetzt, sagte der Freiburger in einem Interview, das am Mittwoch in den Westschweizer Tageszeitungen «24 Heures» und «Tribune de Genève» erschien. Dagegen gebe es «zu viele Junge, die Historiker oder Psychologe werden wollen». Wer in technischen Berufen den Weg über eine Berufslehre und eine Fachhochschule wähle, finde mühelos eine Anstellung.

Mehr Geld für höhere Berufsbildung

Rime kritisiert eine Ungleichbehandlung zwischen Lehre und höheren Fachschulen einerseits und universitären Studiengängen andererseits: «Studenten bezahlen nur geringe Studiengebühren, während Berufsleute, die sich weiterbilden wollen, in die eigene Tasche greifen müssen.» Es gehe nicht an, dass da zweierlei Mass angesetzt würden.

Abhilfe schaffen könnte aus Rimes Sicht der Vorschlag von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann, ab 2017 zusätzlich bis zu 100 Millionen Franken für höhere Berufsbildungskurse auszugeben. Rime hält diesen Betrag für angemessen und unterstützt die Idee.

Höhere Löhne in bestimmten Berufen lehnt er dagegen ab. Das würde nicht dazu führen, dass mehr Leute einen Beruf ergriffen, sagte er. Einen solchen Zusammenhang gebe es nicht. Die Jungen müssten verstehen, dass 1000 Franken mehr oder weniger Lohn im Alter von 18 bis 24 Jahren wenig zähle im Vergleich dazu, über eine gute Ausbildung und Anstellungsmöglichkeiten zu verfügen.

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