Mehr als jeder dritten Poststelle in der Waadt droht das Aus, von den 127 traditionellen Postbüros werden 49 «überprüft». Im Jura will die Post gar die Hälfte aller Schalter schliessen.
Die 49 Poststellen in der Waadt ohne Garantie auf einen Weiterbetrieb würden nun Fall für Fall überprüft, gab die Schweizerische Post am Mittwoch in Bern bekannt. Für 78 Poststellen garantiert die Post bis 2020 einen Weiterbetrieb.
Zugleich soll das Netz in der Waadt mit rund 15 neuen Zugangspunkten ergänzt werden. Für diese Standorte werden unter anderem Postbüros in Läden oder die Installation der Automaten «My Post 24» geprüft.
Die Gewerkschaft Syndicom kritisierte die Schliessungspläne. Die von der Post vorgeschlagenen Zugangspunkte seien keine wirklichen Alternativen, weil sie nur eine oder wenige Dienstleistungen anbieten würden, hiess es in einer Stellungnahme.
Hälfte der Schalter im Jura gefährdet
Die Post setze sich damit über die Entscheide des Nationalrates vom 30. Mai hinweg, welche den Bundesrat beauftragen, die Agenturen aufzurüsten und für eine bessere Erreichbarkeit zu sorgen, hielt die Gewerkschaft fest.
Bereits am Mittwochmorgen hatte die Post angekündigt, dass im Jura 15 der 31 Schalter «überprüft» werden, was bei der jurassischen Kantonsregierung und Syndicom ebenfalls auf Kritik stiess. Die anderen 16 Poststellen werden sicher für die nächsten dreieinhalb Jahren beibehalten.