Jeder 13. lebt in der Schweiz unter dem Existenzminimum

2010 ist die Armut in der Schweiz zurückgegangen: Zwar war dann rund jede 13. Person von Armut betroffen, 2008 war noch fast jede 11. Person arm. Mit einem Einkommen unter dem Existenzminimum leben müssen am häufigsten Rentner und Alleinerziehende.

Alleinerziehende sind in der Schweiz am häufigsten von Armut betroffen (Symbolbild) (Bild: sda)

2010 ist die Armut in der Schweiz zurückgegangen: Zwar war dann rund jede 13. Person von Armut betroffen, 2008 war noch fast jede 11. Person arm. Mit einem Einkommen unter dem Existenzminimum leben müssen am häufigsten Rentner und Alleinerziehende.

Bei 7,8 Prozent der Schweizer Bevölkerung lag 2010 das verfügbare Haushaltseinkommen unterhalb der sogenannten absoluten Armutsgrenze. Das heisst: Rund 586’000 Personen stand zu wenig Geld Geld für Essen und die Teilnahme am sozialen Leben zur Verfügung, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in seiner jüngsten Publikation „Armut in der Schweiz“ schreibt.

Gegenüber dem Vorjahr war die Zahl stabil geblieben – 2008 lag sie jedoch noch bei 9,1 Prozent. Die Armutsquote habe „mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf die positive Arbeitsmarktentwicklung regiert“, erklärt das BFS den Rückgang. Positiv sei auch, dass sich die Einkommen der armen Bevölkerung an die Armutsgrenze annäherten.

Jeder 6. über 65-Jährige ist arm

Mit Abstand am häufigsten waren Alleinerziehende und Rentner betroffen. Mehr als jede sechste Person über 65 Jahre lebte in Armut – wohnte sie alleine, war es sogar jede vierte Person. Doch auch bei Zweipersonenhaushalten war es jede achte Person.

Die grösste Gruppe stellten die Alleinerziehenden. Bei ihnen lag bei jedem Vierten das Einkommen unter der Armutsschwelle. Überraschend: Personen in Paarhaushalten mit einem oder mehreren Kindern waren unterdurchschnittlich oft arm.

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