Nur zwei Tage nach der konstituierenden Sitzung des Parlaments in Guatemala haben bereits rund 30 Prozent der Abgeordneten die Partei gewechselt. 48 der 157 Parlamentarier verliessen ihre Fraktion, wie die Zeitung «Prensa Libre» am Sonntag berichtete.
Besonders betroffen waren die konservative Patriotische Partei von Ex-Präsident Otto Pérez und die Partei Líder des von Korruptionsvorwürfen belasteten früheren Präsidentschaftskandidaten Manuel Baldizón. Die abtrünnigen Abgeordneten bildeten im Kongress drei neue Fraktionen, mindestens vier Parlamentarier erklärten sich für unabhängig.
Die Parteien in Guatemala weisen kaum Kohärenz auf und gelten als Hort der Korruption. Sie finanzieren sich zum grössten Teil aus dubiosen Quellen, allein das organisierte Verbrechen soll 25 Prozent ihrer Budgets abdecken.