Eine neue Erhebung zeigt nach Jahren ohne Statistik das Ausmass der Armut in Argentinien. Wie das Statistikamt Indec mitteilte, liegen die Einkommen von 32,2 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Davon seien 6,3 Prozent von absoluter Armut betroffen.
Angesichts der Zahlen sprach Staatschef Mauricio Macri am Mittwoch von einem negativen Erbe seiner Vorgängerin, das weit schwerwiegender sei als erwartet. Er hatte die Amtsgeschäfte vor zehn Monaten von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner übernommen. Während der letzten drei Jahre ihrer Regierung war die Armutsrate vom Statistikamt nicht erfasst worden.
Nach privaten Untersuchungen nimmt die Armut in Argentinien seit 2011 zu. Das südamerikanische Land befindet sich in einer schweren Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt sank im zweiten Quartal dieses Jahres im Jahresvergleich um 3,4 Prozent.