Jeder dritte Franzose steht hinter Ideen von Front National

Die rechtsextreme Partei Front National (FN) findet in der französischen Bevölkerung zunehmend Akzeptanz. Knapp jeder dritte Befragte (32 Prozent) gab in einer Umfrage an, mit den Ideen der Partei einverstanden zu sein.

none (Bild: sda)

Die rechtsextreme Partei Front National (FN) findet in der französischen Bevölkerung zunehmend Akzeptanz. Knapp jeder dritte Befragte (32 Prozent) gab in einer Umfrage an, mit den Ideen der Partei einverstanden zu sein.

Einen so hohen Wert hatte es bislang nur 1991 gegeben. Der Anteil der Befragten, die der Meinung sind, die Partei sei „eine Gefahr für die Demokratie“, sank im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozentpunkte auf 47 Prozent. Das geht aus einer in mehreren französischen Medien veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS-Sofres hervor.

35 Prozent der Befragten halten die Rechtsextremen für regierungsfähig – das sind 10 Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren. Zugleich hält aber eine grosse Mehrheit von 81 Prozent der Franzosen nichts von den konkreten Vorschlägen von FN-Chefin Marine Le Pen zur Lösung politischer Probleme. Auch gaben 63 Prozent an, die Partei nie gewählt zu haben und dies auch künftig nicht tun zu wollen.

Zustimmung gibt es bei den Befragten vor allem zu FN-Ideen, die auch von vielen Konservativen geteilt werden, etwa dass „dem Islam und Muslimen in Frankreich zu viele Rechte eingeräumt werden“ (54 Prozent) oder dass es „zu viele Einwanderer in Frankreich gibt“ (ebenfalls 54 Prozent).

Deutlich weniger Zustimmung gibt es hingegen für Forderungen, für die nur die FN steht, wie die Wiedereinführung des französischen Franc (29 Prozent) oder der Todesstrafe (32 Prozent).

Die 44-jährige Anwältin Marine Le Pen hatte Anfang 2011 die FN-Führung von ihrem Vater Jean-Marie Le Pen übernommen. Sie setzte es sich zum Ziel, die Partei zu entdämonisieren und mit einem gemässigteren Kurs zu einer Volkspartei zu machen. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl im Mai vergangenen Jahres kam sie auf knapp 18 Prozent der Stimmen.

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