Jede fünfte Person beurteilt die Kernkraftwerke in der Schweiz als nicht sicher: Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Eidg. Nuklearsicherheitsinspektorates (ENSI). Eine Mehrheit der Bevölkerung steht der Atomenergie grundsätzlich kritisch gegenüber.
Die Akzeptanz der Atomenergie in der Schweizer Bevölkerung habe sich seit der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 deutlich verringert, teilte das ENSI am Mittwoch mit.
63 Prozent der befragten Personen sind „eher“ oder „klar“ gegen die Atomenergie. „Eher“ dafür sprechen sich 23 Prozent der Befragten aus. Nur fünf Prozent unterstützen klar die Atomenergie.
Laut der Studie glaubt nur noch jede vierte befragte Person, dass der Nutzen aus der Nukleartechnologie die damit verbundenen Risiken rechtfertigt. Für jede dritte Person geht von der Kernenergie generell ein hohes Unfallrisiko aus. Gut ein Viertel macht sich „grosse Sorgen“ wegen eines Unfalls.
Nach der Sicherheit von Kernkraftwerken befragt, erachtet fast die Hälfte (45 Prozent) diese als sicher. Für 32 Prozent sind sie es „mehr oder weniger“. 19 Prozent der Personen beurteilen die Kraftwerke als „nicht sicher“.
Untersucht hat die Studie auch das Vertrauen in die Behörden und die Politik. Auf einer Skala von 1 (kein Vertrauen) bis 7 (sehr grosses Vertrauen) erhält das ENSI die Note 4,4. Besser werden nur Wissenschaftler im Bereich Atomkraft (4,5) bewertet. Am schlechtesten schneiden die Atomkraftbetreiber (3,9), sowie die National- und Ständeräte (3,9) ab.
Im Auftrag des ENSI hat die Universität Zürich zwischen dem 6. und 24. März 2012 806 stimmberechtigte Personen in allen Sprachregionen telefonisch befragt.