Bei der Notrufnummer 147 von Pro Juventute rufen zunehmend Kinder und Jugendliche an, die im Internet fertiggemacht werden. Wie die Stiftung am Montag mitteilte, hat bereits jeder fünfte Schweizer Teenager schon einmal Cyber-Mobbing erlebt.
Das Fertigmachen von Schwächeren verlagert sich vom Pausenplatz immer häufiger ins Internet. Vor einigen Jahren sei das Thema noch unbekannt gewesen. Heute sei es für die Fachleute der Beratungsnummer 147 Alltag.
Demütigungen im Internet seien verbreitet und lösten bei den Betroffenen extreme Verunsicherung und Ängste aus, schreibt Pro Juventute. Cyber-Mobbing kann zu Schlafstörungen und Depressionen und sogar bis zum Suizid führen.
Internationale Studien zeigen, dass die Zahl der Selbstmordversuche bei im Netz gemobbten Jugendlichen doppelt so hoch ist wie bei Jugendlichen, die noch nie auf sozialen Plattformen oder Ähnlichem fertiggemacht wurden.
Informationskampagne in allen Schweizer Schulen
Wie Pro Juventute weiter schreibt, besteht bei diesem Thema aber noch dringender Informationsbedarf. Nur gerade jeder zweite Schweizer und jede zweite Schweizerin wissen, was Cyber-Mobbing überhaupt ist. Dies zeigt eine repräsentative Online-Umfrage, die von Pro Juventute in Auftrag gegeben und am Montag veröffentlicht wurde.
69,9 Prozent haben zudem keine Ahnung, wo sie Hilfe bekommen, falls sie Opfer von Verunglimpfungen im Internet würden. Aus diesem Grund lanciert Pro Juventute eine schweizweite Kampagne, die auf das Phänomen und die Hilfsangebote aufmerksam machen soll.
Die Kampagne „Stopp Cyber-Mobbing“ wird über Plakate, Fernsehspots, Facebook und mit einer Informationskampagne in allen Schulen in der Schweiz durchgeführt. Seit diesem Schuljahr bietet Pro Juventute zudem Workshops an Schulen an, die Cyber-Mobbing zum Thema machen.