Der Online-Modehändler Zalando hat in der Schweiz im dritten Jahr seit dem Markteintritt erneut ein markantes Wachstum verzeichnet. Genaue Zahlen gibt es zwar nicht, doch hat nach Firmenangaben mittlerweile jeder fünfte Schweizer schon einmal bei Zalando eingekauft.
Selbst wenn Kinder bis zu einem gewissen Alter nicht mitgezählt würden, hat der deutsche Versandhändler in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Kunden anlocken können. Letzten Herbst hatte Zalando noch von einer Million registrierter Kunden gesprochen. Gelungen ist das Wachstum, obwohl mittlerweile am Fernsehen nicht mehr so viel Werbung für Zalando zu sehen ist.
In den drei Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Umsatz der mittlerweile an der Börse kotierte Zalando-Konzern zusammen ausweist, wurden in der ersten Jahreshälfte Kleider und Schuhe im Wert von 594 Mio. Euro verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr ist Zalando damit um über 20 Prozent gewachsen.
Konzernweit schrieb Zalando zudem auf Stufe EBIT, das heisst Abschreibungen und Finanzierungskosten also nicht mitgerechnet – erstmals schwarze Zahlen.
Dominik Rief, Länderchef Schweiz bei Zalando, bezeichnete das laufende Jahr gegenüber der Nachrichtenagentur sda denn auch als «sehr erfreulich». «Wir haben es offensichtlich geschafft, eine Antwort auf Bedürfnisse unserer Kunden zu finden.» Als Beispiele nennt er das App für Tablets und Mobilephones, das seit der Lancierung im Sommer bereits rund 200’000 Mal heruntergeladen wurde.
Suche nach Kleidern mit Fotos
Mittlerweile laufen laut Rief in der Schweiz bereits 49 Prozent der Kundenaktivitäten im Onlineshop von Zalando über die mobile Internetseite oder das App. Offensichtlich nutzten viele Pendler die Zeit, um sich im Internetmodeladen umzugucken. Und auch nach Feierabend – quasi vom Sofa auf – gebe es sehr viele Besuche des Zalando-Shops von mobilen Geräten aus.
Gemäss Rief wird Zalando deshalb die Funktionen des App auch weiterentwickeln. Am (heutigen) Mittwoch wurde beispielsweise eine Funktion in das App integriert, welche die Suche nach Kleidern und Schuhen mit Hilfe von Fotos ermöglicht. Ziel sei es, anders als in den meisten Webshops nicht nur eine Suche nach Artikeln zu ermöglichen, sondern die Kunden auch über Trends zu informieren, so Rief
Ein Zeichen, dass dies bereits heute teilweise gelingt, sieht der Länderverantwortliche für die Schweiz Rief im Einkaufsverhalten der hiesigen Bevölkerung. Erstmals seien in der Schweiz dieses Jahr Modetrends ähnlich schnell aufgegriffen worden wie in sehr modeaffinen Ländern.
Doch nicht nur in den Verkauf über App und Webseite investiert der wohl erfolgreichste Internetmodehändler in der Schweiz – laufend angepasst werden auch die Prozesse in der Logistik. So können sich Kunden neuerdings von der Post ihre Retouren gratis abholen lassen. Und demnächst sollen auch Expresslieferungen möglich sein.