Ärztenetze erfreuen sich in der Schweiz zunehmender Beliebtheit: Jeder vierte Krankenversicherte lässt sich inzwischen in einem Ärzte- oder Praxisnetzwerk betreuen. Ende 2011 war es erst jeder sechste Versicherte gewesen.
Insgesamt 1,95 Millionen Versicherte lassen sich in einem der 75 Ärzte- und Praxisnetze betreuen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Forum Managed Care (FMC) bei den Schweizer Ärztenetzen.
Damit stieg die Zahl der Versicherten, die einem Ärztenetz angeschlossen sind, gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent, wie das FMC am Freitag mitteilte. Gegenüber dem Jahr 2010 habe sich die Zahl verdoppelt. Das Standardmodell der obligatorischen Krankenversicherung nutzen schweizweit noch 38 Prozent der Bevölkerung.
Bemerkenswert sei, dass die Integrierte Versorgung in der Westschweiz aufhole, nachdem sie sich über Jahre hinweg – mit Ausnahme des Kantons Genf – primär in der Deutschschweiz entwickelt habe, schrieb das FMC. Von 2013 auf 2014 betrug das Wachstum gemäss FMC-Angaben in der Romandie 22 Prozent, über die letzten zwei Jahre waren es 58 Prozent (schweizweit 44 Prozent).
Am weitesten verbreitet ist das Hausarzt- sowie das HMO-Modell jedoch noch immer in der Deutschschweiz. Spitzenreiter ist laut FMC der Kanton St. Gallen: Dort haben 48 Prozent der Bevölkerung ein Hausarzt- oder HMO-Modell gewählt. Hinter St. Gallen folgen der Thurgau (45 Prozent) vor Schaffhausen (44 Prozent), Aargau (43 Prozent), Graubünden (36 Prozent), Zug (32 Prozent) und Zürich (29 Prozent).
Das FMC ist eine nach eigenen Angaben unabhängige Plattform von Gesundheitsverbänden, Spitälern, Krankenkassen und Unternehmen.