Jeder zehnte Haushalt verfügt nach eigener Einschätzung über zu viel Platz. Für eine spürbare Reduktion des Flächenverbrauchs reicht diese Einsicht aber nicht. Sie wäre gemäss einer Studie nur mit schweren Eingriffen zu haben.
Schweizerinnen und Schweizer wohnen gern komfortabel: Reichten 1980 pro Person noch 34 Quadratmeter, so sind es heute im Schnitt 45 Quadratmeter. Wie sich der Wohnflächenbedarf entwickelt hat, zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO).
Die Untersuchung kommt aufgrund der Daten des Schweizerischen Haushaltspanels zum Schluss, dass rund 10 Prozent aller Haushalte ihren Wohnflächenkonsum selber als zu gross einschätzen. Diese dürften bei geeigneten Angeboten auch häufig bereit sein, ihren Platzbedarf mit einem Wohnungswechsel zu vermindern.
Für viele andere Haushalte mit grossem Wohnflächenkonsum ist ein Umzug in ein kleineres Wohnobjekt jedoch kein Thema. Sie sind nicht der Meinung, über zu viel Wohnraum zu verfügen. Diese Haushalte wären gemäss der Studie nur mit spezifischen Massnahmen zu einem Umzug in eine kleinere Wohnung zu bewegen.
Vorschriften für Genossenschaftswohnungen
Wie der Flächenkonsum beeinflusst werden könnte, zeigt eine zweite Studie, die zusammen mit dem Kanton Basel-Stadt veranlasst wurde. Vorgaben im geförderten genossenschaftlichen Wohnungsbau oder die Beratung von Umzugswilligen könnten demnach zu einer gewissen Verminderung des Flächenkonsums beitragen.
Untersucht wurden auch Lenkungsabgaben und Steuern, die einen geringeren Wohnflächenverbrauch belohnen. Je wirksamer diese wären, umso drastischer würden sie die heutige Funktionsweise des Wohnungsmarkts ändern und anderen wichtigen Anliegen entgegen wirken. Die Autoren geben diesen Instrumenten darum kaum eine Chance.