Fast die Hälfte von 100 durch den Touring-Club der Schweiz (TCS) getesteten Fussgängerstreifen sind als potentiell gefährlich eingestuft worden. Nur gerade ein Fussgängerstreifen erhielt das Prädikat sehr gut, wie der TCS mitteilte.
Gemäss TCS waren 45 Fussgängerstreifen mangelhaft. Ein Drittel der getesteten Fussgängerstreifen wurde als ausreichend und 21 als gut beurteilt. Die Fussgängerstreifen spielen laut TCS eine wichtige Rolle bei der Verkehrssicherheit. So wurden 2012 20 Menschen auf Fussgängerstreifen getötet.
Der am besten bewertete Fussgängerstreifen befindet sich in Siders VS an der Route du Simplon. Er überzeuge vor allem durch eine übersichtliche Gestaltung und ausgezeichnete Sichtverhältnisse bei Nacht.
Am schlechtesten schnitt in der Bewertung der Fussgängerstreifen an der Kreuzung der Rue du Village und des Chemin de la Greube in Vernier GE ab. Die dortigen Sichtverhältnisse seien sehr schlecht, und zwar sowohl am Tag als auch in der Nacht. Zudem verfüge er nur über eine eingeschränkte Zugänglichkeit.
Die Resultate des Tests lassen sich mit jenen des Vorjahres vergleichen, wie der TCS weiter schreibt. 2012 waren 44 Fussgängerstreifen als potentiell gefährlich eingestuft worden. Die häufigsten Mängel seien bei den Sichtverhältnissen aufgetaucht.
Getestet wurden je zehn Fussgängerstreifen in den zehn Ortschaften Aarau, Bern, La Chaux-de-Fonds, Herisau, Mendrisiotto (Stadtgebiet), Schaffhausen, Siders, Vernier, Yverdon-les-Bains und Zug.
Diskussion über Temporeduktion innerorts gefordert
Nicht die Fussgängerstreifen seien gefährlich, sondern die Strassen, teilte der Fachverband der Fussgängerinnen und Fussgänger, Fussverkehr Schweiz, mit. Sicherheit für Fussgänger habe ihren Preis, und der werde nicht in Franken, sondern in Stundenkilometer gemessen. Der Anhalteweg bei Tempo 30 sei gleich lang wie der Reaktionsweg bei Tempo 50.
Solle Zufussgehen wieder attraktiv und sicher sein, müsse über eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit innerorts diskutiert werden, fordert Fussverkehr Schweiz. Der Fachverband weist auch darauf hin, dass 30 Prozent der Fussgänger beim Queren abseits von Fussgängerstreifen verunfallen.