«Jedes Tor tut gut»

Der 1:0-Erfolg gegen Jamaika bringt vor allem eine Erkenntnis: Die Schweiz wird auch an der WM auf die Skorer-Qualitäten von Josip Drmic angewiesen sein.

Josip Drmic sorgt gegen Jamaika für die Differenz. (Bild: SI)

Der 1:0-Erfolg gegen Jamaika bringt vor allem eine Erkenntnis: Die Schweiz wird auch an der WM auf die Skorer-Qualitäten von Josip Drmic angewiesen sein.

Nach einem lange ideenlosen und zähen Schweizer Anlauf fand der drittbeste Torschütze der letzten Bundesliga-Saison in der 84. Minute doch noch eine Lücke und ersparte der SFV-Auswahl im vorletzten WM-Test ein blamables Remis gegen die Nummer 81 des FIFA-Rankings.

«Jedes Tor tut gut», bekannte Drmic hinterher. Im sechsten Spiel für die Schweiz traf der künftige Leverkusen-Professional zum dritten Mal – mit seiner brillanten Quote ist der 21-Jährige auf selbem Kurs wie der Nationalmannschafts-Rekordschütze Alex Frei.

Überhöhen mag er seine Bedeutung nach 228 Minuten im Nationalteam nicht. Das 1:0 sei für ihn persönlich schon «auch wichtig, aber eben auch für das Team. Wir kommen der WM ja als ganze Mannschaft immer näher.» Die vielen und überraschenden Rochaden in der Startformation wertete Drmic als «Chance für jeden, etwas zu testen. Viele haben die Qualität, zu den ersten elf zu gehören.»

In Drmics Fall ist damit zu rechnen, dass er in Ottmar Hitzfelds Planung inzwischen ein Fixstarter sein dürfte. «Er hat sich für weitere grosse Aufgaben aufgedrängt», stellte der Selektionär ihm quasi ein Ticket für den Start gegen Ecuador aus. Er wird seine Taktik vermehrt auf den aktuell besten Stürmer des Landes ausrichten.

Barnettas Rückkehr und Ruhe

Tranquillo Barnetta dagegen gehörte in Luzern wie erwartet nicht zum Kader der SFV-Auswahl. Der Ostschweizer hatte wegen seiner muskulären Beschwerden das Programm im ersten Teil des WM-Camps auf Einheiten mit dem Physio-Therapeuten reduzieren müssen. Es ist zu erwarten, dass er spätestens am Sonntag auf den Rasen zurückkehrt und gegen Peru für einen Teileinsatz verfügbar ist.

Den eher lauen Test gegen Jamaika – das Team aus der Karibik sollte die «Kopie» Honduras darstellen – verfolgte der Routinier von der Tribüne aus. Beunruhigt hat ihn die weitgehend unspektakuläre Performance offensichtlich nicht: «Wir hatten viel Ballbesitz und ein klares Chancenplus.»

Mit einer ähnlichen Konstellation sei an der Endrunde in Brasilien mutmasslich auch im letzten Spiel der Vorrunde gegen die Honduraner zu rechnen, so Barnetta. Ganz so simpel dürften die Zentralamerikaner aber nicht auszumanövrieren sein – sie werden die Schweizer am 25. Juni im tropischen Manaus physisch auf einem anderen Level bekämpfen.

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