Jemen: Schweiz gibt bis 2020 über 40 Millionen Franken

Seit zwei Jahren versinkt der Jemen im Bürgerkriegschaos. 27 Millionen Menschen leben im Elend. Die UNO will bei einer Geberkonferenz ein neues Hilfspaket schnüren. Die Schweiz gibt über 40 Millionen Franken bis 2020.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres (l) und Bundesrat Didier Burkhalter haben zusammen mit Schweden die Geberkonferenz für den Jemen organisiert. (Archivbild) (Bild: sda)

Seit zwei Jahren versinkt der Jemen im Bürgerkriegschaos. 27 Millionen Menschen leben im Elend. Die UNO will bei einer Geberkonferenz ein neues Hilfspaket schnüren. Die Schweiz gibt über 40 Millionen Franken bis 2020.

Dies versprach Aussenminister Didier Burkhalter am Dienstag in Genf zum Auftakt einer Geberkonferenz der Vereinten Nationen. «Wir können die Lage von Millionen Menschen verbessern, darunter von vielen Kindern», sagte Burkhalter in einer Rede.

Die UNO-Organisationen brauchen dringend mehr Geld für die Versorgung und den Schutz der 27 Millionen Menschen im Jemen. Zwei Drittel der Menschen sind in dem bitterarmen Bürgerkriegsland auf Nothilfe angewiesen.

Die UNO hatte den Bedarf schon Ende 2016 auf 2,1 Milliarden Dollar geschätzt. Davon waren aber diese Woche erst gut 15 Prozent, nämlich 313 Millionen Dollar, eingegangen.

Nach Angaben des UNO-Nothilfebüros (OCHA) stirbt im Jemen alle zehn Minuten ein Kind unter fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten. Fast 1,2 Millionen Kinder seien unterernährt und in Lebensgefahr. Die UNO spricht von der «grössten humanitäre Krise der Welt».

«Die heutige Konferenz muss einen Moment der Wahrheit darstellen», sagte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres am Dienstag. Während des Treffens in Genf würden im Jemen rund 50 Kinder sterben, fügte er an.

Die Geberkonferenz in Genf wurde von Burkhalter und Guterres zusammen mit Schweden organisiert.

Ins Chaos gestürzt

Der Aufstand schiitischer Rebellen, der Huthis, hat den Jemen 2015 ins Chaos gestürzt. Die Rebellen haben grosse Teile des Landes überrannt. Das Nachbarland Saudi-Arabien unterstützt die Regierung mit einer Militärkoalition, die Huthi-Stellungen bombardiert.

Die Zivilbevölkerung ist teilweise zwischen den Fronten eingekesselt. Viele Spitäler sind verlassen, weil es keine Medikamente mehr gibt. Schulen sind geschlossen.

Im Hafen Hodeida am Roten Meer, über den 80 Prozent der Lebensmittel ins Land kommen, sind schon zahlreiche Entladekräne zerstört worden. Schiffe liegen teils Wochen vor Anker und warten auf Entladung. Nothelfer fürchten die Zerstörung des Hafens.

Die Militärkoalition will die Versorgung der Rebellen mit Waffen über den Hafen unterbinden. Wenn der Hafen zerstört ist, wäre die Versorgung der Menschen noch schwieriger.

Das Land besteht zu weiten Teilen aus Wüsten und Gebirge. Weniger als fünf Prozent eignen sich als Ackerland. Es gibt keine Flüsse, die das ganze Jahr Wasser führen. Der Jemen leidet an akuter Wasserknappheit.

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