Der frühere Präsident Ali Abdullah Salih sorgt im Jemen mit öffentlichen Auftritten für neue Aufregung. Am Montag – zwei Tage nach der Vereidigung seines Nachfolgers Abed Rabbo Mansur Hadi – erschien Salih zu einer Machtübergabe-Zeremonie mit dem neuen Präsidenten. Die Feier wurde im staatlichen Fernsehen übertragen.
Saleh sagte, er lege die Verantwortung nun „in sichere Hände“. Oppositionelle hatten vor der Zeremonie erklärt, wenn Saleh gemeinsam mit dem neuen Präsidenten auftrete, sei dies ein Zeichen dafür, dass es im Jemen keinen demokratischen Neuanfang gebe.
Saleh, der in Sanaa 33 Jahre an der Macht war, hatte sich im vergangenen Jahr nach monatelangen Massenprotesten und Druck aus den Golfstaaten zum Rücktritt entschlossen. Etliche seiner Verwandten besetzen jedoch noch Schlüsselpositionen in den Behörden und bei den Sicherheitskräften.
Hadi, der unter Saleh viele Jahre lang als Vizepräsident gedient hatte, war in der vergangenen Woche zum Übergangspräsidenten gewählt worden.
Dies hatte die neue Einheitsregierung beschlossen, der sowohl die grossen Oppositionsparteien als auch die immer noch von Saleh geleitete Partei Allgemeiner Volkskongress angehören. Ein Teil der Protestbewegung lehnt diese Vereinbarung ab, die Saleh und seiner Familie auch Immunität garantiert.
Am vergangenen Wochenende war in der Stadt Mukalla eine Autobombe explodiert. Im Süden gab es Gefechte mit Al-Kaida-Terroristen.