Jemens Staatschef Abedrabbo Mansur Hadi hat die Anschläge in der Hauptstadt Sanaa verurteilt. Die «verabscheuungswürdigen» Selbstmordattentate mit mindestens 142 Todesopfern zielten darauf, «Chaos, Gewalt und innere Kämpfe» zu schüren, erklärte Hadi.
Solche «terroristischen, kriminellen und feigen» Anschlägen würden nur von «Feinden des Lebens» verübt. Bei den Anschlägen auf mehrere Moscheen in Sanaa wurden zudem 351 weitere Menschen verletzt.
Die beiden betroffenen Moscheen werden von Anhängern der schiitischen Huthi-Miliz besucht. Erstmals bekannte sich die sunnitische Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu Anschlägen im Jemen und bezeichnete die Huthi als «Ungläubige».
USA bezweifen Bekenntnis
Die USA zweifeln jedoch an dem Bekenntnis. Eine Verantwortung des IS könne bislang nicht bestätigt werden, sagte Jeff Rathke, Sprecher im US-Aussenministerium, vor Journalisten in Washington. Gegenwärtig werde überprüft, ob Verbindungen über Syrien und den Irak hinaus in den Jemen bestehen.
Bislang galt der Jemen als Hochburg eines mächtigen Ablegers des Terrornetzes Al-Kaida. Sollte der IS hinter den Anschlägen stehen, wäre es das erste Mal, dass er im Jemen mit einer solchen Tat in Erscheinung tritt.
Der IS und Al-Kaida vertreten zwar eine ähnliche Ideologie – sie sind aber miteinander verfeindet und kämpfen um die Vorherrschaft im globalen sogenannten Heiligen Krieg. Die Terrormiliz hatte sich in dieser Woche bereits zu dem Attentat auf das Nationalmuseum in Tunis bekannt. Ursprünglich versuchte die Miliz, ein Staatsgebiet im Irak und in Syrien zu errichten.