Die Jenischen, die derzeit in Nidau für mehr Stand- und Durchgangsplätze protestieren, können eine weitere Woche auf dem Gelände bleiben. Nach Angaben der beiden Städte Nidau und Biel zeichnet sich eine Lösung ab, diese brauche aber noch ein paar Tage Zeit.
Aufatmen bei den Jenischen in Nidau: Sie können eine weitere Woche auf dem Gelände bleiben. Nach Angaben der beiden Städte Nidau und Biel zeichnet sich eine Lösung ab, diese brauche aber noch ein paar Tage Zeit.
Die Jenischen hatten vor einigen Tagen in Bern ein Protestcamp errichtet, um auf ihre Forderung nach mehr Stand- und Durchgangsplätzen in der Schweiz und insbesondere im Kanton Bern aufmerksam zu machen. Die Polizei räumte das Camp, weil das Land für die Frühjahrsmesse BEA benötigt wurde.
Danach begaben sich die Jenischen nach Nidau. Das Gelände liegt zwar auf Nidauer Boden, gehört aber der Stadt Biel. Die beiden Städte versprachen den Jenischen zunächst, sie könnten bis am kommenden Montag bleiben.
Bis dahin sollte eine Lösung für ihr Platzproblem gefunden werden, so das Ziel. Eine Lösung scheint sich abzuzeichnen, doch braucht es dafür nach Angaben der beiden Städte vom Freitag etwas mehr Zeit.
Nidau und Biel haben nun, im Einvernehmen mit dem Kanton Bern, den Aufenthalt der Jenischen bis am 9. Mai bewilligt. Wie die allenfalls getroffene Lösung aussieht, wollen die beiden Städte noch vor Ablauf dieses Termins bekannt geben.
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Die TagesWoche hat sich in der Wochenausgabe vom 2. Mai mit dem Thema beschäftigt. Die Artikel:
Sie hoffen auf die nächste Generation – Die Passivität der Behörden frustriert die Fahrenden. Der Kanton Basel-Stadt evaluiert seit Jahren erfolglos Möglichkeiten für einen Standplatz. Franco und Nathalie sind aber nicht gewillt aufzugeben. Ein Besuch in Kaiseraugst.
Wer sind diese Leute – die schwierige Existenz der Fahrenden – Die Fahrenden haben ein Imageproblem. Und wie bei jedem Imageproblem stellt sich die Frage, wer dafür verantwortlich ist: der Abgebildete oder die Abbildenden.
Wo ist die Gesetzeslücke, in die mein Wohnwagen passt? – Der jenische Autor Venanz Nobel war bei der polizeilichen Räumung des Protestcamps von Fahrenden in Bern vor Ort. Ihn erinnert der aktuelle Konflikt an frühere Auseinandersetzungen um Stellplätze – nur dass diese heute noch spärlicher geworden sind.
Die unerwünschten Schweizer – Jenische werden in der Schweiz als Menschen zweiter Klasse behandelt – obwohl sie das Bürgerrecht haben und Steuern zahlen.