Jenische, Manouches und Roma in der Schweiz stigmatisiert

In der Schweiz werden viele Jenische, Manouches und Roma stigmatisiert. Das teilte die eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) aufgrund zahlreicher Erfahrungsberichte mit. Oft verheimlichten diese Menschen ihre Herkunft.

Eine Gruppe Fahrender auf einem Stellplatz in der Westschweiz (Archiv) (Bild: sda)

In der Schweiz werden viele Jenische, Manouches und Roma stigmatisiert. Das teilte die eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) aufgrund zahlreicher Erfahrungsberichte mit. Oft verheimlichten diese Menschen ihre Herkunft.

Die Jenischen, Manouches (französische Sinti) oder Roma würden in der Schweiz sehr diskret leben und seien mehrheitlich sesshaft, schrieb die EKR am Donnerstag. Nicht selten ziehen sie es gemäss dem neuesten EKR-Bulletin vor, aus Angst vor Diskriminierungen ihre Herkunft zu verschweigen.

Einzelne kleine Gruppen sind Fahrende. Diese sind aufgrund ihrer Lebensweise mit vielen Problemen konfrontiert. Insbesonder Stand- und Durchgangsplätze fehlen in der Schweiz. Der Mangel betrifft gemäss EKR sowohl die Schweizer Fahrenden als auch die in den Sommermonaten durchziehenden Romagruppen.

Die Lebensweisen und Bedürfnisse der Schweizer und ausländischen Fahrenden sind verschieden, merkt die Kommission an. Vielfach würden sie aber undifferenziert betrachtet und in den Medien sowie der öffentlichen Debatte zu Unrecht in Verbindung gebracht.

Kritik an Medien

Im Bulletin publizierte die EKR erste Ergebnisse einer Studie über die Berichterstattung der Schweizer Presse über die Roma. Demgemäss konzentriert sich die Berichterstattung auf das Abweichende.

Häufig kommen Politiker und Polizei zu Wort, selten die Roma. In rund der Hälfte der analysierten Beiträge wurden Stereotypen verbreitet und die abweichenden Verhaltensweisen der Roma in Beziehung zu ihrer Kultur und Mentalität gebracht – bedenklich, lautet das EKR-Fazit.

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