Drei Wochen nach seinem letzten Rennen als Profi will Jens Voigt nochmals Radgeschichte schreiben. Der 42-jährige Deutsche greift am 18. September im Vélodrome in Grenchen den Stundenweltrekord an.
Voigt bestritt Ende August nach 17 Profijahren bei der US Pro Challenge in Colorado sein letztes Rennen seiner Karriere. Jetzt möchte der Unverwüstliche noch ein letztes Mal im Sattel angreifen: «Ich sehe das als ein letztes Geschenk an meine Fans an. Es ist keine Zikus-Nummer, sondern eine riesige Herausforderung für mich, sowohl körperlich wie auch mental», erklärte der Deutsche.
Ursprünglich hatte Voigts Teamkollege Fabian Cancellara das Ziel ins Auge gefasst, den Stundenweltrekord in diesem Jahr anzugreifen. Nach einem negativen Entscheid des Weltverbands UCI liess der Berner seine Pläne im Mai jedoch fallen. Die UCI hatte unlängst beschlossen, nur noch Rekorde mit konventionellen Rädern und ohne spezielle aerodynamische Spezialhilfen zu akzeptieren. Andernfalls werden neue Bestmarken nur als «Weltbestleistungen» geführt. Cancellara hatte für seinen Versuch vom UCI kein grünes Licht gekriegt.
Zu Zeiten der Radsport-Legenden wie Jacques Anquetil, Eddy Merckx oder Francesco Moser galt der Stundenweltrekord als eine der grössten Leistungen. Die UCI führt immer noch die 49,431 km von Eddy Merckx aus dem Jahr 1972 als Weltrekord, inoffiziell hält der kaum bekannte Tscheche Ondrej Sosenka seit 2005 mit 49,700 km die Bestmarke.