Jens Voigt knackt im Velodrome von Grenchen als erster deutscher Radprofi den Stundenweltrekord. Der 43-jährige Altmeister fährt eine Distanz von 51,115 km und übertrifft die alte Marke damit klar.
Jens Voigt gelingt im Velodrome von Grenchen ein neuer Stundenweltrekord. Voigt war in seinem letzten Rennen als Profi ab der ersten Runde auf Kurs. Am Ende legte er einen Tag nach seinem 43. Geburtstag 1415 Meter mehr zurück als der bisherige Rekordhalter Ondrej Sosenka. Der Tscheche hatte im Juli 2005 in Moskau eine Distanz von 49,700 zurückgelegt.
Mit dem Stundenweltrekord beendet der Deutsche, der zuletzt Teamkollege von Fabian Cancellara im Team Trek war, seine 17-jährige Profikarriere. Seinen Abschied verfolgten auf der vor einem Jahr eröffneten Bahn in Grenchen über 2000 begeisterte Zuschauer. Am Ende hängte Voigt sein Rad im wortwörtlichen Sinn an den berühmten Nagel.
Wackliger Weltrekord
Seit diesem Sommer erlaubt der Rad-Weltverband UCI für den Stundenweltrekord wieder moderne Zeitfahr-Maschinen, was den Event für die Fahrer und die Radhersteller wieder attraktiv macht. Zuletzt hatte die UCI nur noch herkömmliche Räder erlaubt, so wie sie zum Beispiel Eddy Merckx bei seiner Rekordfahrt im Jahr 1972 verwendet hatte. So strich die UCI sämtliche Distanzen aus den Rekordlisten, die zwischen 1984 und 1996 erzielt wurden, so unter anderen Tony Romingers Fahrten aus dem Jahr 1994 (53,832, respektive 55,291 km).
Eddy Merckx bei seiner Rekordfahrt im Jahr 1972:
Es ist davon auszugehen, dass der Weltrekord nicht allzu lange Bestand haben wird. Verschiedene Spezialisten wie Bradley Wiggins (Gb) oder Tony Martin (De) haben bereits angetönt, ebenfalls einen Rekordversuch wagen zu wollen. Auch Cancellara, der sein Weltrekord-Projekt im Frühling sistierte, wäre ein Kandidat.